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23.9.2020
Provinz verschwindet, Key Visual zu „1920 – Eine Provinz verschwindet”, DE-48231 Warendorf

Ausstellung 25.06. bis 18.10.20

1920 – Eine Provinz verschwindet

Westpreußisches Landesmuseum

Ganzjährig:
Di-So 10-18 Uhr

Vor genau 100 Jahren trat der Versailler Vertrag in Kraft. Nachdem der Erste Weltkrieg Millionen von Menschenleben gefordert hatte, schufen die Friedensschlüsse zwischen der Entente und den Mittelmächten eine neue Friedensordnung für Europa.

Die in den Verträgen beschlossenen territorialen Bestimmungen führten zu gewaltigen politischen und sozialen Umwälzungen: 14 neue Staaten entstanden, es gab 11.000 Kilometer neue Außengrenzen. Damit verbunden kam es zu Zwangswanderungen bisher nicht gekannten Ausmaßes: allein die Mittelmächte hatten mindestens zwei Millionen Menschen aus ihren verloren gegangenen Territorien aufzunehmen.

Die Wucht der Vertragsbestimmungen traf das Deutsche Reich hart. Neben anderen Abtretungen waren es vor allem die Gebietsverluste im Osten, die weitreichende Folgen für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft hatten. Für die Provinz Westpreußen wirkte sich die Forderung des in Versailles neu gegründeten Staates Polen nach einem freien Zugang zur Ostsee besonders negativ aus. Die staatliche Existenz der Provinz Westpreußen war mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 beendet, hunderttausende Menschen verließen ihre Heimat.

Nur in einem kleinen Teil der Provinz konnten die Menschen im Rahmen einer Volksabstimmung 1920 über die staatliche Zugehörigkeit dieses Gebietes entscheiden. Wie zeitgleich in Ostpreußen stimmten hier über 90 Prozent der Menschen für den Verbleib bei Deutschland.

Die Ausstellung ruft die weitreichenden Vorgänge dieser Jahre in Erinnerung und geht auch der Frage nach, wie sich die territorialen Veränderungen auf die Gesellschaften in Deutschland und Polen auswirkten. Dabei spielt auch die Frage eine bedeutende Rolle, wer von den Deutschen nach 1920 die Provinz Westpreußen verließ und wer blieb. Auch die Frage nach der Herkunft der neu in die vormals deutschen Gebiete zugewanderten Polen ist hierbei von Bedeutung.

POI

Ausstellungsort

West­preu­ßi­sches Landes­museum

Bei­trä­ge der west­preu­ßi­schen Kultur und Ge­schichte zur deut­schen und euro­päi­schen Ge­schich­te und deren Ent­wick­lung bis heute.

Gebäude, Warendorf

Zigarren­macher­haus Ucht­mann

Im Zu­stand der Zeit um 1948 re­kon­strui­ertes und mit Möbeln dieser Zeit ein­ge­rich­tetes Haus, das be­sich­tigt oder als Ferien­haus ge­mietet werden kann.

Museum, Warendorf

Museum Hein­rich Friede­richs

Museum für den 1912 in Waren­dorf gebo­renen Künstler, der am 10. August 1944 im Raum Modon in Lett­land fiel. Weih­nachts­krippe, Brunnen­figuren, Frauen­plastiken, Rötel­zeich­nungen und Blei­stift­skizzen, die mit Feld­post­briefen aus dem Krieg kamen, Marien­figuren, eine Pieta und vieles mehr.

Gebäude, Warendorf

Klassi­zi­sti­sches Bürger­haus

Zwei­stöcki­ges, klassi­zi­stisch ge­stal­tetes Gebäude von 1812/15, aus­g­estattet mit hand­ge­druckten Bild­tapeten einer Pariser Manu­faktur. Bieder­meier­stube mit histo­rischen Möbeln, Galerie­räume mit „West­fäli­schen An­sichten” aus dem 19. und frühen 20. Jahr­hun­dert.

Gebäude, Warendorf

Gadem Zucker­timpen 4

Spe­zi­fi­sche Form der Klein­haus­be­bau­ung im Be­reich der frühe­ren Stadt­be­festi­gung. Wohn­situa­tion des Ehe­paares Elisa­beth und Hein­rich Rolf, die dort bis 1926 mit drei Kindern wohn­ten und zudem noch an eine vier­köpfige Familie ver­mie­teten.

Gebäude, Warendorf

Tor­schreiber­haus

Aus­ge­statte­te Dienst­stube und Woh­nung des Tors­chreibers Budde. Aus­stellung über die Funk­tion eines der­artigen G­bäudes sowie zur Ge­schichte der Stadt Waren­dorf in der Zeit der Er­bau­ung des Tor­hauses.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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