Ausstellung 07.06.24 bis 19.01.25
Was hat Pasta mit Design zu tun? Ob rustikale Orecchiette, elegante Tagliatelle oder kugelige Spätzle: Pasta, Spätzle und Nudeln kommen nicht zufällig in ihre Form, denn sie alle sind Ergebnis langer Traditionen, regionaler Kochkünste und nicht zuletzt auch der Hände und Maschinen, die sie fertigen. Eine formschöne Gestaltung gefällt nicht nur unseren Augen, auch unserem Gaumen schmeichelt eine harmonisch geschwungene Nudel besonders gut. Design als schöpferische Tätigkeit macht aus einem undefinierten Teigstück ein beliebtes Lebensmittel, das heute weltweit in serieller Massenfertigung auf die Teller kommt. Denn von einer Nudel allein ist noch niemand satt, geschweige denn glücklich geworden.
Von der Hand zur Maschine, aus der Keramikdose ins Weltall, vom Plakat zum Kommerz, aus dem Kochtopf ins Museum: die Ausstellung beleuchtet die vielfältigen Berührungspunkte von Teigwaren und Gestaltung. Sie spürt der Frage nach, wie die Nudel in ihre Form kommt, und was mit ihr in Küche und Designbüro gemacht wird. Zwischen Nudelholz und Industrie, Marketing und Nachhaltigkeit, Design, Handwerk und Kunst betrachtet sie die praktischen Formgeber in Küche und Industrie, das verlockende Kommunikationsdesign mit Plakaten, Verpackungen und Werbung, extravagante Pasta-Entwürfe von internationalen Stardesignern und Kreatives aus Kunst, Kommerz und Küchenhelferszene.
Den passenden Rahmen findet die Ausstellung in der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG), wo in den 1960er-Jahren Walter Zeischegg an der ersten Designerpasta überhaupt gearbeitet hat. Seither haben sich immer wieder internationale Architekten, Produkt-und Automobildesigner neuer Pastaformen angenommen, von Philippe Starck über Giorgio Giugiaro bis Walter de Silva.
Zwischen Handfertigung, vollautomatisierten Hightech-Pressverfahren und Pasta aus dem 3D-Drucker liegen nur zwei Jahrhunderte. So erzählt die Geschichte der Pastaformgebung zugleich vom wechselvollen Miteinander von Innovation und Technologie. Die Ausstellung lädt mit einem multisensorischen Erlebnis dazu ein, die vermeintlich uns allen bekannte Teigware neu zu entdecken und Spaß an einer formschönen Gestaltung von Nudel und Objekt zu finden.
Ausstellungsort
Geschichte der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG).
Haupthaus, Ulm
Archäologische Sammlung mit weltweit ältester Tier/Mensch-Plastik aus Mammut-Elfenbein (Löwenmensch). Ulmer Kunst- und Kultureschichte vom Mittelalter bis 1900. Grafische Sammlung.
Museum, Ulm
Im baulichen Originalzustand erhaltenes ehemaliges Konzentrationslager für das Land Württemberg. Heute KZ-Gedenkstätte für 600 eingekerkerte Gegner des NS-Regimes, unter ihnen Kurt Schumacher. Unterirdische Verließe.
Bis 6.10.2024, Ulm
Das Künstlerduo honey & bunny bringt Supermarktregale und Hochbeete in die Ausstellungsräume, um sie mit neuen Inhalten zu füllen.
Ab 24.10.2024, Ulm
Die Ausrstellung fragt danach, warum Fleisch so lange so selbstrverständrlich und positiv besetzt war, und diskurtiert die Konflikte, die im Fleisch stecken.
Museum, Ulm
Geschichte der Donauschwaben: deutsche Bauern und Handwerker, die im 18. und 19. Jahrhundert von der Habsburgermonarchie in Ungarn angesiedelt wurden. Dauerausstellung "Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung", interaktive Erlebnisausstellung „Donau. Flussgeschichten”.