Beitrag v.
28.5.2020
Albert Speer zu „Albert Speer in der Bundesrepublik”, DE-17449 Peenemünde

Ausstellung 11.06. bis 30.08.20

Albert Speer in der Bundesrepublik

Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit

Historisch-Technisches Museum Peenemünde

Bahnhofstraße 28
DE-17449 Peenemünde
038371-5050
htm@peenemuende.de
April bis Sept:
tägl. 10-18 Uhr
Okt:
tägl. 10-16 Uhr
Nov bis März:
Di-So 10-16 Uhr

Albert Speer, Protagonist des NS-Rüstungssystems und damit auch des Peenemünder Raketenprogramms, war ein Haupttäter des nationalsozialistischen Regimes und maßgeblich beteiligt an der Judenverfolgung und an Verbrechen in den Konzentrationslagern.

Als Rüstungsminister trug er die Verantwortung für das in der gesamten Kriegswirtschaft übliche Zwangsarbeitersystem. Als einer der entscheidenden Befürworter des Peenemünder Raketenprogramms war er mehrmals bei Teststarts vor Ort.

Sein Ministerium organisierte die Serienproduktion und baute dabei die Strukturen des zentralen Fertigungswerks im Konzentrationslager Mittelbau-Dora auf. Durch die Neuordnung der Rüstungsproduktion trug Speer wesentlich zur Verlängerung des Krieges bei, wodurch er mitschuldig an den vielen Toten im letzten Kriegsjahr wurde.

Seine Selbstrechtfertigung und Entschuldung begann schon bei seiner Verteidigung im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess, in der er sich als verführt von der Aura Hitlers und der modernen Gestaltungsdynamik des Nationalsozialismus darstellte. Vom systematischen Mord an den europäischen Juden will er, wie die überwiegende Mehrheit der Deutschen, keine Kenntnis gehabt haben.

Diese Darstellung war seinen Landsleuten ein willkommenes Argument, um mit der eigenen Vergangenheit zurechtzukommen. So war er in der Bundesrepublik nicht etwa als verurteilter Kriegs- und Menschheitsverbrecher geächtet, sondern wurde nach seiner Entlassung aus der Haft 1966 zum Kronzeugen der Geschichte des Nationalsozialismus und zum regelrechten Medienstar. Seine Bücher waren Bestseller, er trat in unzähligen Fernsehsendern auf und selbst professionelle Historiker folgten seiner Darstellung. Seine Erzählung war lange maßgeblich für das westdeutsche Geschichtsverständnis.

Die Ausstellung lässt die Besucher in die Medienwelt der 1960er bis 1980er Jahre eintauchen und stellt den (Selbst)Inszenierungen Speers historische Fakten wie Dokumente, Fotos und Stellungnahmen heutiger Historiker gegenüber.

POI

Ausstellungsort

Hi­sto­risch-Tech­ni­sches Mu­seum

Der gelun­gene Start der ersten Fern­rakete der Welt in der Heeres­versuchs­anstalt Peene­münde besie­gelte am 3. Oktober 1942 einen der spek­ta­ku­lärsten, aber auch gefähr­lischsten tech­nischen Durch­brüche des 20. Jahr­hun­derts. Doku­mente, Original­teile und Modell.

Erlebnisort, Peenemünde

Phä­no­men­ta

Museum, Peenemünde

Mu­seum Spiel­zeug­(en)

Spiel­zeuge als Zeit­zeugen. Im Mittel­punkt stehen die Kom­ple­xität kind­licher Er­fah­rungs­welten und Spass an der Wieder­ent­deckung der eige­nen Kind­heit.

Schiff, Peenemünde

Maritim Museum Pee­nemün­de

Größtes U-Boot Mu­se­um der Welt, 100 Meter lang und 4000 Tonnen schwer.

Museum, Karlshagen

Pom­mer­sches Bet­ten­mu­seum

Gehege, Wolgast

Familien­tier­park Wol­gast

Ca. 500 Tiere in 42 Arten: Erd­männ­chen, Bennett-Kängurus, Damwild, Pfauen, Emus, Affen, Prärie­hunde, Wölfe, Silber­füchse, Braune Makis, Fische und weitere Arten. Die Hal­tung erfolgt so natur­nah wie mög­lich.

Museum, Wolgast

Museum Wolgast

Sla­wi­sche Be­sied­lung des Ge­bietes. See­fahrts­ge­schichte, Indu­stri­ali­sie­rung. Hand­werker­strasse mit Frisör­zimmer, Schuster­stube, Drucke­rei, Apo­theke, Knüpf­stube.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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