Ausstellung 03.10.21 bis 30.01.22
Im Herbst 2021 feiert das Institut Mathildenhöhe den 150. Geburtstag des Architekten, Designers und Raumkünstlers Albin Müller. Die Ausstellung legt einen besonderen Schwerpunkt auf Müllers wechselseitige Tätigkeit als Künstler-Entwerfer und Lehrer in den Jahren 1900 bis 1914.
Von 1907 bis 1911 unterrichtete Albin Müller als Professor für Raumkunst an den Großherzoglichen Lehrateliers für angewandte Kunst in Darmstadt. 1908 wurde er sogar zum leitenden Architekten der Künstlerkolonie Darmstadt ernannt – eine Position, die vor ihm nur Joseph Maria Olbrich innehatte.
Reduzierte, geometrische und funktionale Formen: dieses Credo verfolgte Albin Müller in seinem Gestaltungsprozess. Als Mitglied des Deutschen Werkbundes vertrat er die Auffassung, zeitgemäßes Design einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen.
Gezielt setzte Müller das Publizieren als Vermittlungsstrategie ein: Über reich bebilderte Bücher und Mappenwerke zirkulierten die Entwürfe für Architektur und Raumkunst, die er für die Ausstellungen auf der Mathildenhöhe konzipiert hatte.
Die Miethäusergruppe war Albin Müllers Hauptbeitrag zur letzten Ausstellung der Künstlerkolonie Darmstadt im Jahr 1914. Heute ist das Ateliergebäude mit seiner bemerkenswert sachlichen Nordfassade und der schematisch strukturierten Südfassade der einzige noch erhaltene Bau des ursprünglich acht Häuser umfassenden Ensembles.
Mit der innovativen Verbindung von Künstlerwerkstätten und Wohnräumen dachte Müller die mit den Künstlerhäusern von 1901 bereits formulierte Einheit von Arbeiten und Wohnen weiter. Zu seinen Werken, die heute noch am Originalort zu sehen sind, zählen unter anderem auch das Wasserbecken vor der Russischen Kirche („Lilienbecken”), der keramische Gartenpavillon („Schwanentempel”) und die Mosaiknische an der Ostseite des Ausstellungsgebäudes.
Neben Entwürfen für Architektur und Raumkunst präsentiert die Ausstellung Möbel sowie Gebrauchs- und Ziergegenstände, die in Kooperation mit rund 25 Herstellerfirmen entstanden sind.
Erweitert wird die Schau um Arbeiten von Müllers Kollegen in Magdeburg und Darmstadt, wie etwa Paul Bürck und Fritz von Heider.
Ausstellungsort
Museum im Ernst-Ludwig-Haus, dem ehemaligen Atelier-Gebäude der Darmstädter Künstlerkolonie. Überblick über die Arbeiten der Künstler, die von 1899 bis zu Beginn des ersten Weltkrieges Mitglieder der Künstlergemeinschaft auf der Mathildenhöhe waren.
Museum, Darmstadt
Ausstellungsgebäude auf dem höchsten Punkt der Mathildenhöhe mit weiträumigen Terrassen und gestaffelten Pergolen, erbaut von Joseph Maria Olbrich 1907-08. Künstleratelier und Künstlerwohnhäuser, Platanenhain.
Bis 2.6.2024, Darmstadt
Museum, Darmstadt
Eines der ältesten öffentlichen Museen Deutschlands, umfassend saniert und auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht. Zahlreiche unterschiedliche Sammlungen aus den Bereichen Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte.
Bot. Garten, Darmstadt
Kleinod barocker Gartenkunst in Gestalt eines intimen Nutz- und Ziergartens mit einer Vielfalt an Pflanzen.
Bot. Garten, Darmstadt
Gärtnerisches Kleinod mit 8000 Pflanzenarten und Refugium für Erholungssuchende.
Schloss, Darmstadt
Sammlung zur Geschichte der ehemaligen Landgrafenschaft sowie des späteren Großherzogtums Hessen. Fürstliche Wohnkultur von der Zeit des Barock bis hin zum späten 19. Jahrhundert.