Beitrag v.
3.4.2016
 zu „Alltag-Luxus-Schutz”, DE-97343 Iphofen
Mondsichel-Anhänger mit Uräusschlange und Weintrauben, Römische Kaiserzeit Mitte 2. Jh-3. Jh. n. Chr., Ägypten, genaue Provenienz unbekannt
Foto: Sandra Steiß, Ägyptisches Museum Berlin

Ausstellung 13.03. bis 06.11.16

Alltag-Luxus-Schutz

Schmuck im Alten Ägypten

Knauf-Museum

Am Marktplatz
DE-97343 Iphofen
April bis Nov:
Di-Sa 10-17 Uhr
So 11-17 Uhr
Ft 10/11-17 Uhr

Zu den faszinierendsten Gegenständen der altägyptischen Alltagskultur sowie der Grabausstattung gehören zweifellos die zahlreichen, oft aufwendig gearbeiteten Schmuckstücke, deren Materialfülle und Formenreichtum beeindrucken: schlichte, in verschiedenen Blau- und Grüntönen changierende Fayenceketten, fein geschliffene bunte Halbedelstein-Perlen, zierliche Armreifen und filigrane Ohrringe aus Edelmetall sowie die gesamte Göttervielfalt abbildende Amulette.

Bereits in neolithischer Zeit schmückten sich die Ägypter mit Ketten, Armbändern, Ringen und einfachen, oft abstrakt gestalteten Amuletten aus farbigen Steinen, Elfenbein, Tierknochen, Muscheln und Schnecken. Schon damals galt Schmuck als Statussymbol und wirksamer Schutz vor Unheil. Als im 4. Jahrtausend v. Chr. die Metallbearbeitung einsetzte, sorgte die Weiterentwicklung von Handwerkstechniken auch bald für die Entfaltung des Schmuckrepertoires.

Die verwendeten Materialien und der Grad der technischen Perfektion geben bei den einzelnen Schmuckstücken Aufschluss darüber, ob diese im Alltag oder als luxuriöses Accessoire bei festlichen Gelegenheiten, im Diesseits oder Jenseits, von einfachen Niltalbewohnern oder Königen, Priestern und Hofleuten getragen wurden. Silber und Lapislazuli waren die teuersten Rohstoffe, da sie aus Vorderasien und dem heutigen Afghanistan importiert werden mussten. Aufgrund des stetig anwachsenden Bedarfs an Schmuckstücken ersetzen bald billigere Materialien, vor allem leicht herzustellende Werkstoffe wie farbige Fayence und Glas die kostbaren Edelmetalle und Halbedelsteine.

Schmuck hatte jedoch nicht nur dekorativen Charakter sondern besaß auch eine magisch-religiöse Bedeutung und sollte seinen Träger vor Krankheiten, Unheil und bösen Dämonen schützen. Daher trugen Männer, Frauen und Kinder aller Altersstufen und Gesellschaftsschichten ein oder mehrere Schutzamulette, deren Formenvielfalt von abstrakten Anhängern über charakteristische Symbole bis hin zu Götterfiguren in Menschen-, Tier- und Mischgestalt reicht.

Die Ausstellung gibt mit ihren rund 300 antiken Originalen aus allen Epochen der altägyptischen Geschichte einen fundierten Überblick über die Schmuckvielfalt, ihre Entwicklung und Bedeutung. Die meisten der ausgestellten Objekte werden aus konservatorischen Gründen nur selten öffentlich präsentiert.

POI

Ausstellungsort

Knauf-Museum

Ab­güsse be­rühm­ter Bild­werke aus fünf Jahr­tausen­den und vier Erd­teilen.

Museum, Iphofen

Kultur­histo­rische Samm­lung

Ip­höfer Stadt­ge­schichte: prä­histo­rische Funde, mittel­alter­liche Sakral­kunst, Objekte aus dem Wein­bau. Stadt­erhe­bung im Jahre 1293.

Museum, Iphofen

Ge­schichts­scheune hinter dem Rat­haus

„Spre­chen­des Stadt­modell” mit den wich­tig­sten Ereig­nissen in der Geschichte Iphofens seit ihren An­fängen. Skulp­turen aus dem 16. und 18. Jahr­hundert.

Museum, Rödelsee

Elf­leins­häusla

Das nach ihrer letzten Bewohnerin benannte „Elfleinshäusla” versetzt seine Besucher in die eigene Kindheit und weit darüber hinaus in die so genannte „gute alte Zeit” zurück.

Museum, Iphofen

Kirchen­burg­museum Mönch­sond­heim

Frän­ki­sches Dorf in ge­wach­se­ner Situa­tion mit Kir­chen­burg. Ge­schichte und Be­deu­tung von Kirchen­burgen, dörf­liches Hand­werk, Wein­bau in Franken.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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