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7.2.2017
Hafentempel mit Personen zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Der Hafentempel im LVR-Archäologischen Park Xanten
Foto: Axel Thünker DGPh
Thermen modern zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
LVR-Römermuseum und Thermenschutzbau
Gladiator zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Gladiator im Untergeschoß des Amphitheaters
Schafe zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Mit Platanen umsäumte Wiesen repräsentieren die Wohnviertel
Schiff zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Nachbau eines römischen Schiffes
Limespavillon zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Der Limespavillon thematisiert als Welterbe-Infozentrum Niedergermanischen Limes
Burginatium (Nordtor) zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Das Burginatium (Nordtor) im Archäologischen Park
Burginatium Tor im Archäologischen Park. Foto: TIX
Stadtmauer zu „Archäologischer Park Xanten (Museum)”, DE-46509 Xanten
Symbol römischer Macht und Kultur: Die Stadtmauer im LVR-Archäologischen Park Xanten
Foto: Axel Thünker DGPh

Museum

Archäologischer Park Xanten

Am Amphitheater
DE-46509 Xanten
02801-988-9213
apx@lvr.de

Das Gelände der einstigen Römerstadt Colonia Ulpia Traiana, das seit dem Mittelalter kaum besiedelt wurde, ist heute Deutschlands größtes archäologisches Freilicht­museum.

Beeindruckende Reste römischer Bauten zeugen hier von der Macht Roms, von einer hoch entwickelten Bautechnik und Militärlogistik, aber auch von Umgang und Austausch mit den Völkern jenseits der Grenze.

Vor etwa 2000 Jahren in der Nähe eines Militärlagers erbaut und von Kaiser Trajan um 100 n. Chr. zur Colonia Ulpia Traiana ernannt, war die imposante Stadt vierhundert Jahre lang einer der bedeutendsten römischen Orte in Germanien. An die zehntausend Männer, Frauen und Kinder lebten hier.

Die rechtwinklig angelegte Stadt mit ihren prachtvollen öffentlichen Großbauten umgab eine Mauer mit drei Haupttoren. Im Zentrum lagen das Forum und der Haupttempel, das Kapitol.

Die öffentlichen Thermen und das Amphitheater boten Lebensqualität und Zerstreuung. In mehrstöckigen Wohn- und Gewerbebauten lebten und arbeiteten die Einwohner der römischen Stadt. Entlang der Ausfallstraßen vor den Stadttoren lagen die Gräber. Auf den Gutshöfen im Umland betrieb man Viehzucht und Getreide­anbau.

In römischer Zeit verlief der Rhein direkt nordöstlich der Stadt. Er markierte hier in der Provinz Niedergermanien die Grenze des Römischen Reiches zum freien Germanien. Gleichzeitig diente er als Hauptverkehrsader und sicherte eine Anbindung an das Fernhandelsnetz: am befestigten Hafenkai konnten große Last­schiffe an­legen.

Im weitläufigen Grün des Parks zeichnen originalgetreue Rekonstruktionen römischer Bauten wie das Amphitheater, die Herberge und die Stadtmauer mit Wehrtürmen ein eindrückliches Bild einer römischen Provinzstadt, Wohnhäuser und Badeanlagen vermitteln einen lebendigen Eindruck vom römischen Alltag in Germanien.

Die braunen Sandwege im Park zeigen das römische Straßenraster. Wiesen liegen über den römischen Gebäuden, Bäume stehen für die Stützen überdachter Bürger­steige.

Wahrzeichen des Parks ist der spektakuläre, in Teilen rekonstruierte Hafentempel mit seinen weithin sichtbaren, von Kapitellen bekrönten Säulen.

Nordtor

Der große dreigeschossige Torbau an der nördlichen Stadtmauer wird von zwei mächtigen Türmen flankiert, von der offenen Plattform bietet sich ein schöner Ausblick über das gesamte Park­gelände.

Hafentempel

Nach dem Kapitol war der Hafentempel der zweitgrößte Tempel der Stadt. Welcher Gottheit er geweiht war, ist noch nicht bekannt, den Namen Hafentempel erhielt er von der Ausgräbern. In seiner Größe, Pracht und Farbigkeit wirkte er für die Ankommenden als Monument römischer Baukunst und Stadt­kultur.

Über den Tempel, seine Bautechnik und Rekonstruktion, seine Ausstattung und den Kultbetrieb informiert die Dokumentation im Inneren des Podiums.

Herberge

Korridore mit abzweigenden kleinen Räumen führten bei den Überresten eines 78 m langen Gebäudes zur Interpretation als Herberge. Sie wurde auf den originalen Fundamenten rekonstruiert und in Ausstattung und Dekoration besser erhaltenen römischen Bauten nachempfunden. Der moderne Garten zeigt römische Nutz­kräuter.

Amphitheater

In der Xantener Arena mit ihren zehntausend Plätzen wurden, anders als Rom, bei den Schaujagden keine exotischen Tiere erlegt, sondern einheimisches Wild wie Bären, Stiere, Wildschweine und Hirsche. Gladiatoren in unterschiedlicher Bewaffnung lieferten hier sich Zweikämpfe auf Leben und Tod.

Kapitol

Der größte Tempel der Stadt ähnelte in seinem Aufbau dem Hafentempel. Nur in einer Colonia konnte ein solcher Kapitoltempel gebaut werden. Seine Grundmauern sind im Gelände noch gut zu erkennen, und ebenso die der später erbauten Festung zum Schutz gegen die Franken.

Schiffbauprojekt

Die von einem bunten Team aus Archäologen, Schiffsbauern und Praktikanten der inklusiven Holzwerkstatt des APX gefertigten Rekonstruktionen beruhen auf Vorbildern römischer Wrackfunde von verschiedenen Fundorten des antiken Rhein­verlaufs.

Thermen

Die antike Badeanlage, die auch einen großen Hof mit seitlichen Räumen umfasste und deren erhalte Reste unter dem Thermenschutzbau bewahrt werden, bedeckte einst ein ganzes Stadtviertel (insula), zu den Straßen hin gab es überdachte Bürge­rsteige.

Schutzbau und Museumsgebäude, die in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild entsprechen, zeichnen die gewaltigen Dimensionen der einstigen Bauten nach: allein die Eingangshalle war bei einer Grundfläche von 19x67 Metern etwa 25 Meter hoch. Im Untergeschoss des Museums ist noch die originale, gut eineinhalb Meter dicke Fundament­mauer sichtbar.

Die Ausstellung im Inneren der großen Halle gibt einen Überblick über die Archäologie der Xantener Region von der Zeit Cäsars bis zur Franken­zeit.

Limespavillon

Das Infozentrum für das Welterbe, errichtet im Rahmen der Sonderausstellung „Roms fließende Grenzen”, veran­schau­licht den Nieder­germa­nischen Limes.

Der Verfasser hat den Park am 1.3.2022 besucht.

POI

Dependance, Xanten

LVR-Römer­museum

Mo­der­ner Museums­bau an histo­ri­scher Stätte. Über­reste eines römi­schen Schiffes, groß­forma­tige Wand­male­rei, bis­lang älte­stes und am besten erhal­te­nes römi­sches Ge­schütz.

Mühle, Xanten

Kriem­hild­mühle Xanten

Ehe­ma­li­ger Nacht­wächter­turm auf der Stadt­mauer, 1804 zur Öl­mühle umge­baut. Nach langer Pause heute wieder täglich in Betrieb. An­ge­schlos­se­ne Back­stube.

Museum, Xanten

Stifts­Museum Xanten

Kirchen­schatz des Xantener St. Viktor-Doms. Gold­schmiede­kunst vom Früh­mittel­alter bis zum Histo­ris­mus, Para­mente, Niede­rrhei­ni­sche Skulp­tur und Male­rei.

Museum, Xanten

Siegfried­Museum Xanten

Das Nibe­lun­gen­lied und seine im­mens große Be­deu­tung von der Zeit der Völker­wan­de­rung über das Mittel­alter bis in die Gegen­wart.

Museum, Xanten

Galerie im DreiGiebelHaus

Galerie des Vereins Stadtkultur Xanten e.V. und Raum für die Präsentation von bildender Kunst, Wissenschaft und kunstverwandten Disziplinen.

Museum, Kalkar

Städti­sches Museum Kalkar

Wech­sel­aus­stel­lun­gen hoch­rangi­ger zeit­ge­nössi­scher Kunst. Werke von mit Kalkar ver­bunde­nen Künst­lern wie Franz Radziwill Heinrich Moshage. Heimat­kund­liche Dauer­aus­stellung.

Museum, Bedburg-Hau

Museum Schloss Moyland

Museum, Kalkar

Brüter­museum Wunder­land Kalkar

Ehe­ma­liges Not­strom­diesel­ge­bäude. Ener­gie­ge­win­nung durch Atom­kraft. Ori­gi­nal-Teile aus den 80er Jah­ren, als der „Schnelle Brüter” noch parat stand, um ans Netz zu gehen – was aber nie der Fall war.

Museum, Wesel

LVR-Nieder­rhein­museum Wesel

Um 1835 er­bau­tes ehe­ma­liges Körner­maga­zin der Fe­stungs­zita­delle. Der heute grenz­über­schrei­ten­de Kultur­raum der Nieder­rhein­lande im Mittel­alter und in der Frühen Neu­zeit. Trans­fer von Ideen, Kunst und Handels­gütern. Wese­ler Stadt­ge­schichte.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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