Museum
Das Gelände der einstigen Römerstadt Colonia Ulpia Traiana, das seit dem Mittelalter kaum besiedelt wurde, ist heute Deutschlands größtes archäologisches Freilichtmuseum.
Beeindruckende Reste römischer Bauten zeugen hier von der Macht Roms, von einer hoch entwickelten Bautechnik und Militärlogistik, aber auch von Umgang und Austausch mit den Völkern jenseits der Grenze.
Vor etwa 2000 Jahren in der Nähe eines Militärlagers erbaut und von Kaiser Trajan um 100 n. Chr. zur Colonia Ulpia Traiana ernannt, war die imposante Stadt vierhundert Jahre lang einer der bedeutendsten römischen Orte in Germanien. An die zehntausend Männer, Frauen und Kinder lebten hier.
Die rechtwinklig angelegte Stadt mit ihren prachtvollen öffentlichen Großbauten umgab eine Mauer mit drei Haupttoren. Im Zentrum lagen das Forum und der Haupttempel, das Kapitol.
Die öffentlichen Thermen und das Amphitheater boten Lebensqualität und Zerstreuung. In mehrstöckigen Wohn- und Gewerbebauten lebten und arbeiteten die Einwohner der römischen Stadt. Entlang der Ausfallstraßen vor den Stadttoren lagen die Gräber. Auf den Gutshöfen im Umland betrieb man Viehzucht und Getreideanbau.
In römischer Zeit verlief der Rhein direkt nordöstlich der Stadt. Er markierte hier in der Provinz Niedergermanien die Grenze des Römischen Reiches zum freien Germanien. Gleichzeitig diente er als Hauptverkehrsader und sicherte eine Anbindung an das Fernhandelsnetz: am befestigten Hafenkai konnten große Lastschiffe anlegen.
Im weitläufigen Grün des Parks zeichnen originalgetreue Rekonstruktionen römischer Bauten wie das Amphitheater, die Herberge und die Stadtmauer mit Wehrtürmen ein eindrückliches Bild einer römischen Provinzstadt, Wohnhäuser und Badeanlagen vermitteln einen lebendigen Eindruck vom römischen Alltag in Germanien.
Die braunen Sandwege im Park zeigen das römische Straßenraster. Wiesen liegen über den römischen Gebäuden, Bäume stehen für die Stützen überdachter Bürgersteige.
Wahrzeichen des Parks ist der spektakuläre, in Teilen rekonstruierte Hafentempel mit seinen weithin sichtbaren, von Kapitellen bekrönten Säulen.
Nordtor
Der große dreigeschossige Torbau an der nördlichen Stadtmauer wird von zwei mächtigen Türmen flankiert, von der offenen Plattform bietet sich ein schöner Ausblick über das gesamte Parkgelände.
Hafentempel
Nach dem Kapitol war der Hafentempel der zweitgrößte Tempel der Stadt. Welcher Gottheit er geweiht war, ist noch nicht bekannt, den Namen Hafentempel erhielt er von der Ausgräbern. In seiner Größe, Pracht und Farbigkeit wirkte er für die Ankommenden als Monument römischer Baukunst und Stadtkultur.
Über den Tempel, seine Bautechnik und Rekonstruktion, seine Ausstattung und den Kultbetrieb informiert die Dokumentation im Inneren des Podiums.
Herberge
Korridore mit abzweigenden kleinen Räumen führten bei den Überresten eines 78 m langen Gebäudes zur Interpretation als Herberge. Sie wurde auf den originalen Fundamenten rekonstruiert und in Ausstattung und Dekoration besser erhaltenen römischen Bauten nachempfunden. Der moderne Garten zeigt römische Nutzkräuter.
Amphitheater
In der Xantener Arena mit ihren zehntausend Plätzen wurden, anders als Rom, bei den Schaujagden keine exotischen Tiere erlegt, sondern einheimisches Wild wie Bären, Stiere, Wildschweine und Hirsche. Gladiatoren in unterschiedlicher Bewaffnung lieferten hier sich Zweikämpfe auf Leben und Tod.
Kapitol
Der größte Tempel der Stadt ähnelte in seinem Aufbau dem Hafentempel. Nur in einer Colonia konnte ein solcher Kapitoltempel gebaut werden. Seine Grundmauern sind im Gelände noch gut zu erkennen, und ebenso die der später erbauten Festung zum Schutz gegen die Franken.
Schiffbauprojekt
Die von einem bunten Team aus Archäologen, Schiffsbauern und Praktikanten der inklusiven Holzwerkstatt des APX gefertigten Rekonstruktionen beruhen auf Vorbildern römischer Wrackfunde von verschiedenen Fundorten des antiken Rheinverlaufs.
Thermen
Die antike Badeanlage, die auch einen großen Hof mit seitlichen Räumen umfasste und deren erhalte Reste unter dem Thermenschutzbau bewahrt werden, bedeckte einst ein ganzes Stadtviertel (insula), zu den Straßen hin gab es überdachte Bürgersteige.
Schutzbau und Museumsgebäude, die in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild entsprechen, zeichnen die gewaltigen Dimensionen der einstigen Bauten nach: allein die Eingangshalle war bei einer Grundfläche von 19x67 Metern etwa 25 Meter hoch. Im Untergeschoss des Museums ist noch die originale, gut eineinhalb Meter dicke Fundamentmauer sichtbar.
Die Ausstellung im Inneren der großen Halle gibt einen Überblick über die Archäologie der Xantener Region von der Zeit Cäsars bis zur Frankenzeit.
Limespavillon
Das Infozentrum für das Welterbe, errichtet im Rahmen der Sonderausstellung „Roms fließende Grenzen”, veranschaulicht den Niedergermanischen Limes.
Der Verfasser hat den Park am 1.3.2022 besucht.
Dependance, Xanten
Moderner Museumsbau an historischer Stätte. Überreste eines römischen Schiffes, großformatige Wandmalerei, bislang ältestes und am besten erhaltenes römisches Geschütz.
Mühle, Xanten
Ehemaliger Nachtwächterturm auf der Stadtmauer, 1804 zur Ölmühle umgebaut. Nach langer Pause heute wieder täglich in Betrieb. Angeschlossene Backstube.
Museum, Xanten
Kirchenschatz des Xantener St. Viktor-Doms. Goldschmiedekunst vom Frühmittelalter bis zum Historismus, Paramente, Niederrheinische Skulptur und Malerei.
Museum, Xanten
Das Nibelungenlied und seine immens große Bedeutung von der Zeit der Völkerwanderung über das Mittelalter bis in die Gegenwart.
Museum, Xanten
Galerie des Vereins Stadtkultur Xanten e.V. und Raum für die Präsentation von bildender Kunst, Wissenschaft und kunstverwandten Disziplinen.
Bis 19.1.2025, Oberhausen
Ein Kosmos der komischen Kunst, wie es ihn kein zweites Mal gibt. Die Figuren und Geschichten werden in originalen Zeichnungen, Puppen und Animationen unter besonderer Berücksichtigung des speziellen Humors ihres Schöpfers vorgestellt.
Museum, Kalkar
Wechselausstellungen hochrangiger zeitgenössischer Kunst. Werke von mit Kalkar verbundenen Künstlern wie Franz Radziwill Heinrich Moshage. Heimatkundliche Dauerausstellung.