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2.6.2024
(modifiziert)
Himmelswege zu „Arche Nebra. Die Himmelsscheibe erleben (Museum)”, DE-06642 Nebra
© Arche Nebra, Foto: Chr. Kremtz
Arche Nebra zu „Arche Nebra. Die Himmelsscheibe erleben (Museum)”, DE-06642 Nebra
Inszenierung zu „Arche Nebra. Die Himmelsscheibe erleben (Museum)”, DE-06642 Nebra
Ausstellung Nebra zu „Arche Nebra. Die Himmelsscheibe erleben (Museum)”, DE-06642 Nebra

Museum

Arche Nebra. Die Himmelsscheibe erleben

An der Steinklöbe 16
DE-06642 Nebra
Ab Ende März (Sommersaison):
tägl. 10-18 Uhr
Ab Nov (Wintersaison):
Di-Fr 10-16 Uhr
Sa-So+Ft 10-17 Uhr

Die 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra, ein spektakulärer archäologischer Fund und ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte, zeigt die bisher weltweit älteste konkrete Darstellung des Kosmos.

Auf der runden Bronzescheibe von gut 30 Zentimetern Durchmesser sind die Sonne, eine Mondsichel sowie insgesamt 32 goldene Sterne zu sehen. Sieben davon stehen eng beieinander und werden als Sternbild der Plejaden interpretiert.

Fundgeschichte

Im Juli 1999 fanden Sondengänger auf dem Mittelberg bei Nebra eine rätselhafte Scheibe, die sie sich illegal aneigneten und über einen Hehler an den Kunsthandel oder ein Museum zu verkaufen versuchten. Bei der vorgeblichen Echtheitsprüfung durch die Landesarchäologie wurden Scheibe und Beifunde beschlagnahmt und die Beteiligten später zu Freiheitsstrafen auf Bewährung und Geldstrafen verurteilt.

Interpretation

Bei der unsachgemäßen Bergung wurde nicht nur die Scheibe selbst beschädigt, sondern auch der Fundzusammenhang unwiederbringlich zerstört. Das erschwert die korrekte archäologische Interpretation.

Fest steht, daß die Himmelsscheibe den Endpunkt einer für uns immer noch rätselhaften Epoche markiert. Und auch, daß sie im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut wurde: die Horizontbögen zum Beispiel bedeckten zwei der insgesamt 32 Sterne, ein weiterer wurde ein Stück weit versetzt.

Auch scheint der Schmied das Aufbringen der Sterne erst allmählich perfektioniert zu haben: sind die ersten noch uneben und der bronzene Rand wulstig, gelang ihm dieser Arbeitsschritt später perfekt, also glatt und ohne sichtbare Rillen.

In der dritten Phase erscheint dann ein abstraktes Bild im Nachthimmel der Scheibe: eine Barke, mit deren Hilfe die Sonne durch Tag und Nacht reist. Der Zweck der Löcher am Rand der Scheibe ist ungeklärt, mutmaßlich dienten sie zur Befestigung.

Als die Scheibe vergraben wurde, fehlte bereits der erste Horizontbogen. Ging er bereits beim Gebrauch der Scheibe verloren und wurde nicht ersetzt? Oder wurde das Objekt, wie viele andere auch, vor dem Vergraben zerstört? Man hatte wohl keine weitere Verwendung mehr für das Ritualgerät der alten Welt und bestattete es in angemessener Form.

Präsentation

Die Arche Nebra kein „Museum für die Himmelsscheibe”, sondern ein Informations- und Erlebniszentrum an ihrem Fundort. Im Inneren der goldenen Sonnenbarke mit ihrem raumhohen Panoramafenster bilden Großskulpturen die zentralen Insignien der Himmelsscheibe nach: Sonne, Sichelmond und Plejaden.

Originalobjekten und Repliken, Texte und Bilder, Film- und Tonsequenzen sowie spielerische Elemente zum Anfassen vermitteln Wissenswertes rund um Himmelsscheibe und um Bronzezeit, Archäologie und Astronomie.

Die Scheibe selbst hat als einer der weltweit wichtigsten bronzezeitlichen Funde ihren Platz im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gefunden.

Planetarium

Herzstück der Arche Nebra ist das Planetarium. Unter der Projektorkuppel veranschaulicht eine 22-minütige Schau das komplexe astronomische Wissen, das auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist.

Die Fundstelle

Ein etwa 3 km langer Wanderweg führt von der Arche Nebra zum Mittelberg, wo ein „Himmelsauge” den Fundort der Scheibe kennzeichnet.

Der markante Aussichtsturm ermöglicht den Blick zum Horizont, Betonbänder im Boden mit eingestanzten Inschriften helfen den Betrachtern, die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen nachzuvollziehen.

Der Verfasser hat das Museum am 29.8.2020 besucht.

POI

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