Ausstellung 17.03. bis 26.06.16
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich in Oberbayern viele Rückzugsgebiete des städtischen Bürger- und Großbürgertums entwickelt. Begehrte Region war neben dem Isartal, dem Starnberger See und dem Tegernsee auch der Staffelsee.
In Murnau setzte diese Bewegung 1879 mit dem Ausbau der Bahnlinie von München nach Garmisch ein. Nach und nach entstanden zahlreiche Landhäuser und Villen, die noch heute das Erscheinungsbild der oberbayerischen Alpenvorlandschaft prägen. Die beauftragten Architekten waren u. a. Arnold Zenetti (1824−1891), Friedrich Thiersch (1852–1921) und Emanuel von Seidl (1856−1919). Letzterer zeichnete in Murnau nicht nur für viele Villenneubauten verantwortlich, sondern errichtete sich selbst ein herrschaftliches Landhaus mit weitläufiger Parkanlage.
Die Ausstellung widmet sich dem Phänomen der Landhausbewegung im 19. Jahrhundert und der damit einhergehenden Sammlertätigkeit, diese Refugien und ihre verschiedenen Raumnutzungen – Empfangsräume, Damen-, Herren- und Gästezimmer – auch mit entsprechenden Kunstgegenständen auszustatten. Im Zentrum steht eine über drei Generationen zusammengetragene Privatsammlung mit Landschafts- und Genrebildern vom frühen 19. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Malerei und Fotografie des 21. Jahrhunderts. Die Themenvielfalt reicht von der ersehnten Idylle mit Ideallandschaften, dörflichen Alltags-, Tier- und Jagdmotiven bis hin zu ironischen Darstellungen, die den modernen, frischen Blick einer jüngeren Generation verkörpern.
Das Schloßmuseum Murnau lädt mit Gemälden und Graphiken, u. a. von Wilhelm von Kobell, Thomas Fearnley, Johann Georg von Dillis und Max Joseph Wagenbauer über Gabriele Münter und Erich Heckel bis zu Johannes Grützke, Stephan Huber, Gerhrard Richter und Annelies Štrba zu einer künstlerischen Landpartie. Nach dem Ausstellungsbesuch kann der Ausflug in unmittelbarer Nähe in der Natur fortgesetzt werden. Nicht zuletzt warten Murnau und Umgebung mit einer phantastischen Moorlandschaft und einer atemberaubenden Seenlandschaft auf.
Ausstellungsort
Der Blaue Reiter, Gabriele Münter, Landschaft. Hinterglaskunst aus Europa und Asien. Kulturgeschichte Murnaus.
Museum, Murnau
Gabriele Münter lebte bis 1914 mit Wassily Kandinsky und später mit Unterbrechungen mit ihrem späteren Lebensgefährten Johannes Eichner (1886-1958) bis zu ihrem Tode 1962 in diesem Haus.
Museum, Großweil
Vom Korn zum Brot, vom Hausbrunnen zum Wasserhahn: im größten Freilichtmuseum Südbayerns machen original erhaltene Gebäude die Arbeitswelt, die Bräuche und Traditionen, aber auch die Baukunst der Menschen Oberbayerns begreifbar.
Bis 3.11.2024, Oberammergau
Die Voraussetzungen für die Entstehung erzgebirgischer Volkskunst und Oberammergauer Schnitzkunst waren ähnlich, ihre Entwicklung jedoch sehr unterschiedlich.
Bis 3.11.2024, Garmisch-Partenkirchen
Grasegger hielt den zentralen Moment in Gips, Bronze oder Holz wie in einem filmischen Standbild in handwerklicher Perfektion fest.
Museum, Kochel am See
Sammlung Franz Marc und Blauer Reiter.