Ausstellung 28.06. bis 11.09.16
Im Mittelalter prägten Klöster die abendländische Arzneikunde. Nonnen und Mönche kultivierten in Klostergärten Gemüse, Gewürze, Arzneikräuter sowie Zierpflanzen und verfassten Bücher über deren heilsame Wirkung.
Häufig übernahmen Klöster die gesamte medizinische Versorgung: Neben der Funktion des Arztes und Pflegers hatten sie damals gleichzeitig das Amt des Apothekers inne. Die Weitergabe dieses medizinischen und pharmazeutischen Wissens blieb zunächst auf die Abteien beschränkt, da es in lateinischer Sprache niedergeschrieben war. Um die Pflanzenheilkunde auch der örtlichen Bevölkerung zugänglich zu machen, übersetzen einzelne Mönche im Laufe des Mittelalters die heilkundlichen Werke oder Teile davon ins Mittelhochdeutsche.
Das Benediktbeurer Rezeptar gehört zu den ältesten erhaltenen medizinischen Handschriften aus dem bayerischen Raum, die im 13. Jahrhundert verfasst wurden. Einzelne darin enthaltene Rezepte aus der Pflanzenheilkunde sind wesentlich älter. 35 Pflanzen mit ihren Anwendungsempfehlungen werden im Benediktbeurer Rezeptar erklärt. Es dient noch heute als Quelle der traditionellen Klostermedizin.
Die Ausstellung zeigt Abbildungen der Handschriften des Benediktbeurer Rezeptars einschließlich der Transkription sowie Übersetzung in die heutige deutsche Sprache.
Ausstellungsort
Atmosphärischer historischer Maierhof (ehemaliges Landwirtschaftsgebäude des barocken Klosters Benediktbeuern). Thematische Gärten, Erlebnisbiotope.
Museum, Benediktbeuern
Glasherstellung im ehemaligen Kloster. Schmelzöfen und Instrumente Fraunhofers. Technikmuseum zur Herstellung optischer Gläser.
Museum, Kochel am See
Sammlung Franz Marc und Blauer Reiter.
Museum, Großweil
Vom Korn zum Brot, vom Hausbrunnen zum Wasserhahn: im größten Freilichtmuseum Südbayerns machen original erhaltene Gebäude die Arbeitswelt, die Bräuche und Traditionen, aber auch die Baukunst der Menschen Oberbayerns begreifbar.
Museum, Penzberg
Denkmalgeschütztes ehemaliges Arbeiterwohnhaus des Bergwerks. Wohnung mit zeitgenössischen Möbeln und Hausrat der Zeit um 1920. Der expressionistische Maler Heinrich Campendonk, jüngstes Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter”.