Ausstellung 18.06. bis 12.09.21
Er hat die meiste Zeit seines Lebens in Wittenberg verbracht und ist in Weimar gestorben. Dennoch deuten Name und Geburtsort eines der bedeutendsten deutschen Künstler des 16. Jahrhunderts nach Oberfranken: Lucas Cranach d.Ä. wurde vor fast 550 Jahren in Kronach geboren.
Cranach als Hofkünstler
Die Ausstellung widmet sich der Rolle Cranachs als Hofkünstler. Er arbeitete für drei sächsische Kurfürsten, zunächst für Friedrich den Weisen, dann für Johann den Beständigen und schließlich für Johann Friedrich den Großmütigen. Seine Aufgabe war es, Bilder zu schaffen, die das dynastische, politische und religiöse Selbstverständnis seiner Dienstherren vor aller Welt zum Ausdruck brachten. Vor allem in den Jahren unmittelbar nach dem Dienstantritt entstanden zahlreiche Holzschnitte und Kupferstiche, die in ihrer Prägnanz bis heute unsere Vorstellung von der höfischen Kultur seiner Auftraggeber prägen. Cranach brilliert mit komplexen Turnier- und Jagdszenen sowie mit anspielungsreichen Motiven aus der antiken Mythologie. Hinzu kommen religiöse Darstellungen, die die ganze Bandbreite der Frömmigkeitspraxis am Vorabend der Reformation widerspiegeln.
Als Gefolgsmann Kurfürst Friedrichs des Weisen hielt sich der Künstler von August/September 1506 bis Februar 1507 in Coburg auf und schuf In dieser Zeit vor allem dekorative Malereien mit jagdlichen Motiven für die fürstlichen Repräsentationsräume auf der Veste. Von ihnen hat sich leider nichts erhalten.
Dafür aber lassen sich einige von Cranachs Holzschnitten mit der Coburger Zeit verbinden. Auf zweien dieser Holzschnitte, dem Martyrium des heiligen Erasmus und dem als Plakatmotiv für die Ausstellung ausgewählten Sächsischen Prinzen zu Pferd, finden sich Ansichten der Veste sogar als Hintergrundmotiv.
Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Auswahl von Cranach-Werken, Graphiken und Gemälden, aus dem Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Der Bogen spannt sich von den repräsentativen Porträts der Kurfürsten über religiöse und mythologische Szenen bis zu faszinierenden Turnierdarstellungen.
Ausstellungsort
Historische Räume mit facettenreichen Sammlungen: Kunsthandwerk (Glas und Keramik), Waffen und Rüstungen, Gemälde und Skulpturen, Kutschen und Schlitten u.v.m., Lutherstube, Jagdintarsienzimmer, Sonderausstellungen.
Im gleichen Haus
Flächenmäßig eine der größten Burganlagen Deutschlands, erstmals 1056 urkundlich erwähnt und im 19. Jahrhundert neugotisch umgebaut. Im Jahr 1530 wohnte und arbeitete Martin Luther für sechs Monate auf der Veste.
Dependance, Rödental
Museum, Coburg
Schloss, Coburg
Als Stadtresidenz der Coburger Herzöge ab 1543 errichtete und seit 1690 im barocken Stil zur Dreiflügelanlage erweiterte Burg mit gotisierende Fassaden nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Wohn- und Festräume mit prunkvollen Möbeln, Uhren und Leuchtern.
Museum, Coburg