Ausstellung 28.05. bis 16.11.20
Die Fränkische Schweiz ist eine der ältesten Tourismuslandschaften. Daher haben im 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche Künstler Grafiken von Höhlen, Burgen und Ortschaften angefertigt. Die Ausstellung zeigt Schätze aus der Grafiksammlung des Museums.
Frühe Drucktechniken
Vor der Fotografie waren Zeichnungen die Vorlage für alle gedruckten Bildwerke. Es gab Kupferstiche, Lithographien und Stahlstiche. Beim Kupferstich und bei der Radierung werden mit einem Stichel oder einer Nadel Linien seitenverkehrt in eine polierte Kupferplatte geschnitten. Aufgetragene Druckerschwärze verbleibt in diesen Rillen und wird nach dem Abwischen der Platte und Anpressen des feuchten Papiers schließlich auf dieses übertragen.
Im Gegensatz zu einem Gemälde, welches stets ein Unikat ist, lassen sich aus einer Druckplatte eine ganze Reihe von identischen Bildern herstellen. Der Nachteil kupferner Platten ist jedoch deren Abnutzung bei hohen Druckauflagen. Erst mithilfe der Lithographie und des Stahlstichs ließen sich nahezu unbegrenzte Auflagen erstellen.
Im 20. Jahrhundert schließlich verdrängte die Fotografie die Stichtechniken.
Landschaften
Eine nennenswerte Zahl an Grafiken aus der heutigen Fränkischen Schweiz gibt es, wenn man von Albrecht Dürers Radierung „Die große Kanone” absieht, erst ab dem späten 17. und dem 18. Jahrhundert. Sie sollten vornehmlich zeigen, wie ein Ort oder ein Gebäude aussah.
Anfang des 19. Jahrhunderts rückten anmutig in die Landschaft eingebettete Dörfer und deren landwirtschaftlich geprägte Umgebung mit Feldern und Wiesen in den Blickwinkel der Künstler, denen vor allem noch an der „kultivierten” Natur lag. Die Begeisterung für die „unberührte” Natur mit ihren mächtigen Felslandschaften kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf.
Auch der Blick auf die Menschen änderte sich. Waren Nichtadelige anfangs nur Bereicherung der Landschaft, nahmen sie jetzt einen sehr viel wichtigeren Platz ein, zunächst nur Männer und ab der Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt auch Frauen.
Sie in Festtagskleidung zu zeigen entsprang aber natürlich der Neigung des Künstlers, keineswegs dem realen Leben.
Tourismus
Einen weiteren Blickwinkel auf die Fränkische Schweiz eröffnete schließlich das zunehmende touristische Angebot mit Kur- und Wirtshäusern, Pavillons, erschlossenen Höhlen und typischen Aktivitäten wie Fliegenfischen und Wandern.
Ausstellungsort
Geologie, Paläontologie, Archäologie und Geschichte, Leben und Arbeiten auf dem Land (Landwirtschaft, Handwerk, Zunftwesen), Kleidungsweise und Frömmigkeit, Kunst, Originalsynagoge aus dem 18. Jahrhundert.
Gebäude, Pottenstein
30jähriger Krieg. König Karl XII von Schweden, Zehntwesen, Graf von Pottenstein, Elisabeth von Thüringen.
Burg, Ahorntal
Barocke Schloßanlage über dem Ahorn- und dem Ailsbachtal, mit heute vielseitiger Nutzung, etwa die Jagd mit Greifvögeln oder das Keltendorf mit großem Feuerplatz.
Museum, Pottenstein
Sinn und Unsinn der weltweit nach wie vor verbreiteten Folter und Todesstrafe. Instrumente und deren Anwendung, Geschichten und Schicksale.
Zoo, Ahorntal
Malerisch reizvoll gelegene Burg. Heimische Greifvögel und Eulen.
Museum, Gößweinstein
„Wallfahren und Pilgern“ in den großen Weltreligionen, Gnadenbildwallfahrt nach Gößweinstein. „Wachsmenschen“. Entstehungsgeschichte der Basilika. Außenstellen: Einsiedelei St. Moritz bei Leutenbach, Marienwallfahrtsstätte am Lohranger bei Pinzberg.