Beitrag v.
15.6.2020
Gemälde Muggendorf zu „Blickwinkel”, DE-91278 Pottenstein
Dorfplatz in Muggendorf, undatiert und unsigniert
Grafik Tüchersfeld zu „Blickwinkel”, DE-91278 Pottenstein
Tüchersfeld 1819, gez. E. Friedrich

Ausstellung 28.05. bis 16.11.20

Blickwinkel

Die Fränkische Schweiz vor der Fotografie

Fränkische-Schweiz-Museum

Am Museum 5
DE-91278 Pottenstein
09242-7417090
info@fsmt.de
April bis Okt:
tägl. 10-17 Uhr
Nov bis März:
So 13.30-17 Uhr

Die Fränkische Schweiz ist eine der ältesten Tourismuslandschaften. Daher haben im 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche Künstler Grafiken von Höhlen, Burgen und Ortschaften angefertigt. Die Ausstellung zeigt Schätze aus der Grafiksammlung des Museums.

Frühe Drucktechniken

Vor der Fotografie waren Zeichnungen die Vorlage für alle gedruckten Bildwerke. Es gab Kupferstiche, Lithographien und Stahlstiche. Beim Kupferstich und bei der Radierung werden mit einem Stichel oder einer Nadel Linien seitenverkehrt in eine polierte Kupferplatte geschnitten. Aufgetragene Druckerschwärze verbleibt in diesen Rillen und wird nach dem Abwischen der Platte und Anpressen des feuchten Papiers schließlich auf dieses übertragen.

Im Gegensatz zu einem Gemälde, welches stets ein Unikat ist, lassen sich aus einer Druckplatte eine ganze Reihe von identischen Bildern herstellen. Der Nachteil kupferner Platten ist jedoch deren Abnutzung bei hohen Druckauflagen. Erst mithilfe der Lithographie und des Stahlstichs ließen sich nahezu unbegrenzte Auflagen erstellen.

Im 20. Jahrhundert schließlich verdrängte die Fotografie die Stichtechniken.

Landschaften

Eine nennenswerte Zahl an Grafiken aus der heutigen Fränkischen Schweiz gibt es, wenn man von Albrecht Dürers Radierung „Die große Kanone” absieht, erst ab dem späten 17. und dem 18. Jahrhundert. Sie sollten vornehmlich zeigen, wie ein Ort oder ein Gebäude aussah.

Anfang des 19. Jahrhunderts rückten anmutig in die Landschaft eingebettete Dörfer und deren landwirtschaftlich geprägte Umgebung mit Feldern und Wiesen in den Blickwinkel der Künstler, denen vor allem noch an der „kultivierten” Natur lag. Die Begeisterung für die „unberührte” Natur mit ihren mächtigen Felslandschaften kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf.

Auch der Blick auf die Menschen änderte sich. Waren Nichtadelige anfangs nur Bereicherung der Landschaft, nahmen sie jetzt einen sehr viel wichtigeren Platz ein, zunächst nur Männer und ab der Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt auch Frauen.

Sie in Festtagskleidung zu zeigen entsprang aber natürlich der Neigung des Künstlers, keineswegs dem realen Leben.

Tourismus

Einen weiteren Blickwinkel auf die Fränkische Schweiz eröffnete schließlich das zunehmende touristische Angebot mit Kur- und Wirtshäusern, Pavillons, erschlossenen Höhlen und typischen Aktivitäten wie Fliegenfischen und Wandern.

POI

Ausstellungsort

Frän­kische-Schweiz-Museum

Geo­logie, Palä­onto­logie, Archäo­logie und Ge­schich­te, Leben und Arbei­ten auf dem Land (Land­wirt­schaft, Hand­werk, Zunft­wesen), Klei­dungs­weise und Fröm­mig­keit, Kunst, Origi­nal­syna­goge aus dem 18. Jahr­hun­dert.

Gebäude, Pottenstein

Museum Burg Potten­stein

30jähriger Krieg. König Karl XII von Schweden, Zehnt­wesen, Graf von Potten­stein, Elisa­beth von Thüringen.

Burg, Ahorntal

Burg Raben­stein

Baro­cke Schloß­anlage über dem Ahorn- und dem Ails­bach­tal, mit heute viel­sei­tiger Nut­zung, etwa die Jagd mit Greif­vögeln oder das Kelten­dorf mit gro­ßem Feuer­platz.

Museum, Pottenstein

Scharf­richter­museum

Sinn und Un­sinn der welt­weit nach wie vor ver­brei­te­ten Folter und Todes­strafe. Instru­mente und deren An­wen­dung, Ge­schich­ten und Schick­sale.

Zoo, Ahorntal

Falk­nerei Burg Raben­stein

Male­risch reiz­voll gele­ge­ne Burg. Hei­mi­sche Greif­vögel und Eulen.

Museum, Gößweinstein

Wall­fahrts­museum Göß­wein­stein

„Wall­fah­ren und Pil­gern“ in den großen Welt­reli­gio­nen, Gnaden­bild­wall­fahrt nach Göß­wein­stein. „Wachs­menschen“. Ent­stehungs­ge­schichte der Basi­lika. Außen­stellen: Ein­siede­lei St. Moritz bei Leuten­bach, Marien­wall­fahrts­stätte am Lohr­anger bei Pinz­berg.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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