Version
23.6.2024
(modifiziert)
Nord- und Südamerika zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Bekannte Gartenblumen aus Nord-, Mittel- und Südamerika
Alpenveilchen zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Mediterraner Innenhof zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Brunnen im mediterranen Innenhof
Orchidee mit Ameise zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Aristolochia zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Aristolochia arborea, Mexiko / Guatemala
Stanhopea zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Stanhopea vuckeri
Modell Helmknabenkraut zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg
Modell einer Helmknabenkraut-Blüte (Orchis militaris), 17-fach vergrößert
Blüte mit Biene zu „Botanischer Garten (Bot. Garten)”, DE-97082 Würzburg

Bot. Garten

Botanischer Garten

der Universität Würzburg

Julius-von-Sachs-Platz 4
DE-97082 Würzburg
Ganzjährig:
tägl. 8-18 Uhr

Der Botanische Garten, eine zentrale Einrichtung der Universität Würzburg und gegründet vor über 320 Jahren, ist mit seinen Gewächshäusern und Freilandanlagen – namentlich Tropen- und Sukkulentenhaus, Mediterranhaus, mediterrane Felsheide, nordamerikanische Prärien, Gebirgspflanzenhaus, Arzneipflanzengarten, Bauerngarten und Tertiärwald – in erster Linie eine Bildungseinrichtung.

Der Tropenschauhaus­komplex besteht aus sechs zu einem Rundgang angeordneten Teilbereichen mit unterschiedlichster Klimaführung: Tieflandregenwald, Bergnebelwald, Trockengebiete Afrikas und Madagaskars, Trockengebiete Süd- und Mittel-Amerikas sowie südliches Nordamerika, Blütengang mit wechselndem Pflanzenbestand, Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. In zwei Gewächshäusern werden die wichtigsten Nutzpflanzen aus den Tropen und Subtropen gezeigt wie etwa Kakao, Kaffee, Pfeffer, Banane, Ananas oder Baumwolle. Im Eingangsbereich finden regelmäßig Ausstellungen statt.

Das Mediterranhaus beherbergt schwerpunktmäßig immergrüne Hartlaubgehölze aus Regionen der Erde mit mediterranem Winterregenklima: trockene, heiße Sommer und niederschlagsreiche, milde und praktisch frostfreie Winter.

Aufgrund des milden Weinbergklimas kann der Botanische Garten Würzburg aber auch im Freiland typische Pflanzen aus dem Mittelmeergebiet und dem Vorderen Orient zeigen.

Das Gebirgspflanzenhaus liegt oberhalb des übrigen Gewächshauskomplexes und beherbergt Pflanzenarten aus der alpinen Stufe der verschiedenen Gebirgsregionen unserer Erde, indbesondere Polsterpflanzen unterschiedlichster Gestalt.

Die Prärieabteilung zeigt typische Pflanzen aus den Graslandschaften der Great Central Plains in den USA. Viele dieser Präriepflanzen wurden und werden auch heute noch als Heil-, Nahrungs- oder Futterpflanzen verwendet, einige finden heute als Zierpflanzen in unseren Gärten Verwendung.

Die Pflanzen im Arzneipflanzengarten sind nach ihren Hauptinhaltsstoffen geordnet. Die Wirkstoffe und deren Wirkung sind sehr vielfältig und beeinflussen die verschiedenen Körpersysteme.

Als Teil einer historischen Abteilung „Bauerngarten” angelegt, beantwortet der Zierpflanzengarten vor allem zwei Fragen: Seit wann werden sie in unseren Gärten kultiviert, und aus welchen Erdregionen stammen sie bzw. die Wildarten, aus denen sie durch Züchtung hervorgegangen sind?

Oberhalb des Tropenhauskomplexes werden auf einer langgestreckten Terrasse die heimischen Nutzpflanzen in ihrer Vielfalt präsentiert: Gewürze und Kräuter, Gemüse, eiweiß-, stärke- und zuckerliefernde Pflanzen, Getreide, Ölpflanzen sowie Färbe- und Faserpflanzen.

Die Tertiärwald-Abteilung stellt eine Gehölzsammlung (Arboretum) besonderer Art dar: hier sind nur solche Bäume und Sträucher gepflanzt , die mit gleichen oder nahe verwandten Arten schon vor 10- bis 12 Millionen Jahren – also im Tertiär – in den Wäldern Mitteleuropas vertreten waren. Als Beweis dafür dienen Fossilien z.B. aus der Braunkohlengrube Frechen bei Köln. Heute kommt der Rotahorn von Natur aus nur noch im östlichen Nordamerika vor.

Zu Ehren des weltweit bekannten Würzburger Gelehrten Philipp Franz von Siebold werden in verschiedenen Teilen des Botanischen Gartens der Universität Würzburg über 150 „seiner” Pflanzen kultiviert. Seine Erfolge als junger Arzt in Japan, das damals aufgrund seiner sorgsam gehüteten Isolation ein noch weitgehend unbekanntes Land war, eröffneten ihm Zugang zu Land und Leuten. Mit Geschick und unermüdlichem Fleiß erzielte er hervorragende Ergebnisse auf den Gebieten der Botanik, Zoologie, Geographie und Völkerkunde. Etwa 350 Pflanzenarten sind nach dem verdienstvollen Arzt und Japanforscher benannt worden.

Strauchpfingstrosen: dem Botanischen Garten Würzburg wurde im Herbst 2005 die sehr umfangreiche Sammlung von Friedrich Hertle als Nachlass anvertraut. In seinem Garten in Fürth hielt Hertle über 40 Jahre lang die bedeutendste private Paeonien­sammlung in Deutschland.

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Rainer Göttlinger
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