Ausstellung 08.06.22 bis 08.01.23
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die faszinierende Schönheit Brasiliens aus der Perspektive der
jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte von Brasilien und Österreich mit ihren globalen Wechselwirkungen.
Die intensiven Beziehungen zwischen Österreich und Brasilien reichen in die Zeit der Habsburger-Monarchie zurück: die Vermählung von Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich, der vierten Tochter von Kaiser Franz I., mit dem portugiesischen Thronfolger Dom Pedro im Jahr 1817 hatte nicht nur politische, sondern auch weitreichende wissenschaftliche Folgen.
Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der großangelegten Expedition, die anlässlich der Hochzeit unter der obersten Leitung des österreichischen Staatskanzlers Metternich initiiert wurde. Vier Jahre lang waren zwei Forschungsschiffe unterwegs. Ein Stab von angesehenen Wissenschaftlern sammelte und dokumentierte unter enormen Strapazen die exotische Fauna und Flora, aber auch Mineralien und ethnologische Kostbarkeiten. Der Präparator Johann Natterer blieb sogar 18 Jahre lang in den Regenwäldern Südamerikas und sandte zigtausende Objekte und Präparate nach Wien. Eine kleine Auswahl aus seinen Sammlungen, heute im NHM Wien und im Weltmuseum aufbewahrt, wird in der Ausstellung ebenso gezeigt wie einige der unzähligen Herbarbögen, die wir dem Botaniker Johann Pohl verdanken.
Aber auch die problematische Seite der Brasilien-Beziehungen wird nicht verschwiegen: einige der vielen Facetten wie Sklavenhandel und Kolonialismus dürfen wir mittlerweile aus historischer Perspektive betrachten, zahlreiche andere setzen sich bis in die Gegenwart fort. Dazu zählen rücksichtsloses, oft brutales und mörderisches Verhalten gegenüber der indigenen Bevölkerung ebenso wie die radikale Ausbeutung der begehrten Natur- und Bodenschätze, zu der unser eigenes Konsumverhalten wesentlich beiträgt.
Der größte Teil der Ausstellung ist den einzigartigen Naturräumen Brasiliens gewidmet: dem immergrünen Regenwald Amazoniens, dem tausende Kilometer langen küstennahen Bereich des Atlantiks, der dichten Wildnis des Atlantischen Waldes, der bleichen Vegetation des „Weißen Waldes” in der Caatinga, den tropischen Sumpfgebieten des Pantanals, den hochspezialisierten Gräsern der Pampa und der verschlossenen Landschaft des Cerrado.
Die gigantische Vielfalt und zumindest Reste der ursprünglichen Lebensräume mit ihrer Fülle an Pflanzen und Tieren zu erhalten ist eine ungeheure Herausforderung.
Ausstellungsort
Prächtiger Palast der Naturwissenschaft und eines der bedeutendsten naturwissenschaftlichen Museen der Welt. Berühmte und unersetzbare Exponate, etwa die 25.000 Jahre alte Venus von Willendorf, die vor über 200 Jahren ausgestorbene Stellersche Seekuh, riesige Saurierskelette und vieles mehr. Eines der 10 besten Museen der Welt.
Dependance, Wien
Bedeutendes Denkmal zur Geschichte der Krankenversorgung und der Medizin. Weltweit größte Sammlung pathologischer Präparate. Feucht- und Trockenpräparate, Moulagen und Geräte.
Museum, Wien
Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Slg., Antikensammlung, Kunstkammer, Münzkabinett. Eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt. Objekte aus dem alten Ägypten, der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit bis etwa 1800.
Museum, Wien
Meisterwerke des Wiener Secessionismus, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus. Weltweit größte Egon-Schiele-Sammlung.
Bis 26.1.2025, Wien
Der thematische Bogen in der Ausstellung spannt sich von den Urkamelen Nordamerikas über deren Domestikation und weltweite Verbreitung bis zur Haltung von Kameliden als nahezu universelle Nutztiere.
Museum, Wien
Querschnitt österreichischer und internationaler Kunst der Moderne von Picasso über Kandinsky und Klee bis zu Warhol, Baselitz, Nitsch und West.
Museum, Wien