Ausstellung 22.04. bis 18.09.22
Während Jahrhunderten mussten viele Bündner ihr Auskommen in der Fremde suchen. Wirtschaftliche Not und Hungerjahre wie 1816/17 trieben viele Männer als Söldner in die Dienste fremder Truppen. Dabei wurden sie vor allem von den königlichen Armeen aus Frankreich, Holland und Italien angelockt.
Das goldene Zeitalter dieser Fremden Dienste waren die Jahrhunderte zwischen den Mailänderkriegen (1515) und der Französischen Revolution (bis 1792). Im 1803 gegründeten Kanton Graubünden hatten sie immer noch große Bedeutung.
Nach den Auflösungen der Regimenter in holländischen Diensten (1829) und in Frankreich (1830) drohte vielen Bündnern die Arbeitslosigkeit. Doch sie fanden neue Engagements, zum Teil auch illegal.
Das Schicksal vieler einfacher Söldner ist ungeklärt. Trotzdem sind aus Graubünden zahlreiche Beispiele belegt und manche Familien konnten mit dem Solddienstgeschäft gar ein beträchtliches Vermögen anhäufen, wovon viele prunkvolle Häuser in den Bündner Tälern zeugen. Die Solddienste gaben wichtige Impulse für den Aufbau der Bündner Milizarmee. Doch sie hatten auch Einfluss auf das gesellschaftliche Leben, zum Beispiel bei der Weiterentwicklung der hiesigen Blas- und Trommelmusik oder in der Ausschmückung kirchlicher Feste.
Die Ausstellung beleuchtet das Kriegsgeschäft aus sozialgeschichtlicher und wirtschaftlicher Perspektive.
Ausstellungsort
Ur- und frühgeschichtliche Abteilung mit Fundmaterialien aus dem ganzen Kanton. Neolithische Höhensiedlung Petrushügel bei Cazis. Bronzezeitliche Siedlungen und Gräberfelder.
Museum, Chur
Neoklassizistische „Villa Planta”, 1874/75 vom Architekten Johannes Ludwig als private Residenz erbaut. Über 6000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien u.a.m. vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Museum, Chur
Ausstellungen über die Tierwelt, die Ökologie, die Erdgeschichte und die Mineralien Graubündens. Sonderausstellungen und Kurse zu aktuellen Themen. Umfangreiche wissenschaftliche Beleg- und Studiensammlungen.
Museum, Chur
Kathedrale aus dem 12. bis 13. Jh. Kirchenschatz. Eucharistiekästchen des 8. Jh., romanischer Kreuzfuss, St. Luzius-Schrein (1252), frühgotischer Reliquienschrein, gotische Reliquienbüsten. Kreuze, Monstranzen und Kelche, mittelalterliches Elfenbein, Paramente und Holzplastiken. Churer Todesbilder.
Museum, Chur
Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung Würth, vornehmlich aus dem 20. und 21. Jahrhundert.