Ausstellung 06.02. bis 06.06.22
„Zu den ersten Gegenständen, die ich mit fünf Jahren zeichnete, gehörten die Staffelei meines Vaters und sein Aquarium. Er hätte es gerne gesehen, wenn ich Bildhauerin geworden wäre. Meine Mutter war mit meiner Entscheidung, das Töpferhandwerk zu erlernen, sehr zufrieden.
Ich glaube, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe, damit ich mir selbst ausreichend Krüge für meine Tränen drehen konnte. Die Krüge liefen oft über. Aus den Bächen bildeten sich kleine Seen, auf denen sich überraschender Weise und zu meiner Freude Schwäne ansiedelten.
In den Apokryphen des Alten Testament, dem Buch des Jesus Sirach, ist vom Fleiß des Töpfers zu lesen, seiner Sorge um sein Werk, seine Aufmerksamkeit für die Glasur, dem Vertrauen in seine Hände, seiner Tüchtigkeit, und obwohl die Töpfer keine Bildung und Urteilsfähigkeit offenbaren und in der Gemeinde keine führende Stellung einnehmen, stützten auch sie das Werk der Welt.
Aber mit Weisheitssprüchen geben sie sich nicht ab, sie reinigen den Ofen.
Daran habe ich mich leider nicht gehalten. Zu viele Weisheitssprüche, zu wenig den Ofen gekehrt. Das würde ich gerne noch umkehren.” (Christiane Grosz, 1944-2021)
Ausstellungsort
Kleinod inmitten Berlins. Ständig wechselnde Sonder- und Kabinettausstellungen.
Im gleichen Haus
Bürgerhaus aus der Zeit der Stadtgründung Charlottenburgs. Bauformen und Lebensweisen in der barocken Stadt, Handwerkstechniken des 18. Jahrhunderts.
Museum, Berlin
Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus. Kunsthandwerk und Industriedesign von der Jahrhundertwende bis zu den 20er und 30er Jahren, Bilder-Galerie mit Schwerpunkt Berliner Secession.
Museum, Berlin
Regional- und Alltagsgeschichte des 2001 vereinigten Bezirks, Berliner Kulturgeschichte, Frauengeschichte. Kunstsammlung mit Werken des 19. Jahrhunderts und der Berliner Secession.