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5.5.2024
(modifiziert)
Eingang zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Apotheke zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Ballsaal zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Türe zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Teller zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Musikzimmer zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen
Herd zu „Couven-Museum (Museum)”, DE-52062 Aachen

Museum

Couven-Museum

Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr
1. Sa/Mt 13-17 Uhr
Mo geschlossen

Ab 1662 erbaute der Apotheker Adam Coebergh für seine Adler-Apotheke ein Haus am Hühnermarkt. Nachdem Andreas Monheim das Gebäude im Jahr 1783 erworben hatte, ließ er es drei Jahre später durch den Architekten Jakob Couven umgestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1951, kaufte die Stadt Aachen das Haus von der Familie Quadflieg. 1958 wurde hier das Couven Museum eröffnet.

Es zeigt Aachen-Lütticher Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts: Musikzimmer, Hofzimmer, Kaminzimmer, Grüner Salon, Empirezimmer, Directoirezimmer, Biedermeierzimmer, Fliesenzimmer, Festsaal, Küche, Innenhof und natürlich die besagte Apotheke. Die Räume sind mit Möbeln vom Rokoko über den napoleonischen Empirestil bis hin zum Biedermeier eingerichtet. Ein Innenhof verbindet Haupt- und Hinterhaus.

Adler-Apotheke

Die Adler-Apotheke wurde seit 1662 über vier Generationen von der Familie Coebergh geführt. 1783 übernahm Andreas Monheim das Geschäft. Er beauftragte 1786 Jakob Couven mit der repräsentativen Neugestaltung des Hauses. Die Monheims verkauften aber nicht nur Heilmittel, sondern auch Gewürze, Wein, Bienenwachs und Schokolade. Auf dem Verkaufstisch standen Mörser und die Waage, Arzneien und Grundstoffe wurden in prachtvollen Gefäßen aufbewahrt.

Hofzimmer

Das Hofzimmer ist weitgehend im Stil des Rokoko gehalten. Dafür steht etwa der Kamin mit seiner lebhaften Ornamentik.

Küche

Die Ausstattung der Küche zeigt die technischen Fortschritte des 18./19. Jahrhunderts: einen gusseisernen Kohleherd, eine Wasserpumpe am Blausteinbecken, dazu Kaffeemühle und -röster.

Directoire-Zimmer

Zwischen 1795 und 1799 regierte im revolutionären Frankreich das Direktorium, nach dem ein eigener Möbel- und Modestil be- nannt ist: das „Directoire” mit ästhetischer Formenstrenge und Antikenzitaten.

Fliesenzimmer

Im einst eigenständigen kleinen Wohnhaus sind heute rund 6.000 Fayence-Fliesen der Aachener Sammler Peter und Irene Ludwig zu bestaunen. Das obere Zimmer dominieren Fliesenbilder aus der Rotterdamer Werkstatt des Jan Aalmis (1674-1755), den unteren Raum schmücken Fayencefliesen des 16. bis 19. Jahrhunderts in der Art eines Musterbuchs.

Chinesisches Kabinett

Imitiertes chinesisches Porzellan, Keramik, Seide, Papiertapeten und vergoldete oder lackierte Möbel fanden aufgrund der Begeisterung des 18. Jahrhunderts für exotische Welten reißenden Absatz.

Festsaal

Der Festsaal, Ausdruck eines erstarkten bürgerlichen Selbstverständnisses zum Ende des 18. Jahrhunderts, diente als Repräsentationsraum, in dem Kammerkonzerte, Empfänge und Feste stattfanden, aber auch wichtige Verträge abgeschlossen wurden. Supraporten, Spiegel und Leinwandbespannungen aus dem 18. Jahrhundert, die idealisierte Landschaften zeigen, erweitern den Saal optisch.

Kleiner Salon

Der Glas- und Vitrinenschrank im Kleinen Salon gehört zu den Prunkstücken des Aachen-Lütticher Möbelstils. In der schwungvoll-eleganten Formensprache des 18. Jahrhunderts kam die Leichtigkeit und Intimität im gesellschaftlichen Leben zum Ausdruck.

Gläserflur und Antekammer

Als das begüterte Bürgertum begann, sich Trinkgläser für die festlich gedeckte Tafel leisten zu können, dominierte hochwertiges böhmisches Kristallglas mit geschliffenen und geätzten Wappen, Ornamenten und figürlichen Szenen den Markt. Die Antekammer am Ende des Flurs diente als Vor- oder Warteraum für Besucher, bevor der Hausherr diese begrüßte und in die Räume des gesellschaftlichen Lebens geleitete. Die gemalte Wanddekoration zeigt idyllische Landschaftsbilder.

Grüner Salon

Der Salon diente als repräsentatives Empfangszimmer, war aber auch Treffpunkt geselliger Runden. Die Rücken- und Armlehnen der Sessel sind dick gepolstert.

Biedermeierzimmer

In der Zeit des Biedermeier (1815-1848) entwickelte sich ein Lebensstil, der das gemütliche, behagliche Heim in den Mittelpunkt rückte. Zeitgenössische Freigeister verspotteten diesen Rückzug ins Unpolitische und Spießbürgerliche.

Puppenschrankzimmer

Im Dachgeschoss eines barocken Bürgerhauses lagen die Schlafzimmer, vor allem für die Kinder und die Dienerschaft. Während der Sohn Zinnsoldaten aufstellte, umsorgte die Tochter ihre Puppe.

Empirezimmer

Im Empirezimmer steht Mobiliar im klassizistisch-strengen Stil des frühen 19. Jahrhunderts, der sich mit dem Einfluss Kaiser Napoleons in ganz Europa verbreitete. Edle Hölzer wie Mahagoni, Ebenholz oder Zeder, Samt und Marmor sowie antikisierende Schmuckelemente prägen den Stil. Der Sekretär mit eingebautem Orgelspielwerk ist hierfür beispielhaft.

Musikzimmer

Im 19. Jahrhundert gehörte neben der humanistischen Erziehung, der Beherrschung mehrerer Sprachen und der Kenntnis von Literatur, Kunst und Theater auch die Musik zum Bildungskanon der bürgerlichen Schichten: Töchter aus dem gehobenen europäischen Bürgertum erhielten Klavier- und Gesangsstunden, was ihre Chance auf eine erfolgreiche Verheiratung erhöhte. Besonders beliebt war das Tafelklavier.

Guckkastenraum

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zogen sogenannte Guckkästner durch ganz Europa und gewährten Kindern, aber auch Erwachsenen gegen Bezahlung einen Blick in ihre „Raritätenkästen” mit Stadtansichten, Landschaften, exotischen Szenen oder Darstellungen biblischer oder mythologischer Erzählungen.

Silberkabinett

Für die neuen, im 18. Jahrhundert für das gehobene Bürgertum erschwinglich gewordenen Luxusgetränke wie Kaffee, Tee und Schokolade schufen findige Silberschmiede allerlei Kannen, Milchkännchen, Tabletts, Zuckerdosen und anderes mehr, die von der Wertschätzung für diese Getränke zeugen.

Der Verfasser hat das Museum am 3. März 2023 besucht.

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Rainer Göttlinger
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