Version
18.3.2022
Konzept zu „Das Mittelalter”, DE-90402 Nürnberg
Einblick in die künftige Dauerausstellung
Verkündigung zu „Das Mittelalter”, DE-90402 Nürnberg
Verkündigung an Maria, Konrad Witz, Basel, um 1440
Marienkrönung zu „Das Mittelalter”, DE-90402 Nürnberg
Marienkrönung, Hans von Judenburg, Bozen, um 1422/25
Die Erschaffung Evas zu „Das Mittelalter”, DE-90402 Nürnberg
Die Erschaffung Evas aus der Rippe Adams, Kobergerbibel, Anton Koberger (Drucker), Nürnberg, 1483
Stiefeldieb zu „Das Mittelalter”, DE-90402 Nürnberg
Kreuzigung Christi (Detail), Gabriel Angler, München und Tegernsee, um 1444/45

Ausstellung 07.04.22 bis 01.10.23

Das Mittelalter

Die Kunst des 15. Jahrhunderts

Germanisches Nationalmuseum

Kartäusergasse 1
DE-90402 Nürnberg
0911-1331-0
info@gnm.de
Ganzjährig:
Di, Do-So+Ft 10-18 Uhr
Mi 10-20.30 Uhr

Großformatige Altartafeln, farbig gefasste Skulpturen und kostbare Behältnisse für Reliquien: das 15. Jahrhundert war eine Epoche größter künstlerischer Innovation. Die etwa 25 Highlights aus dem eigenen Bestand sprechen bis heute eindringlich zu uns und veranschaulichen in der Ausstellung die herausragenden künstlerischen Leistungen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Auf Altären ließen Auftraggeber monumentale Flügelretabel errichten, die bildgewaltig das Wirken Christi, Marias und der Heiligen schildern. Für die verehrten Heiligenreliquien fertigten Goldschmiede kostbare Büsten und Statuetten. Leuchtend buntfarbige Glasgemälde schmückten die Fenster der Kirchen und tauchten deren Innenräume in ein transzendentes Licht. Effektvolle Farbfassungen hauchten geschnitzten Bildwerken Leben ein.

Obschon für Kirchen bestimmt, gingen die Botschaften der meisten Werke weit über theologische Aussagen hinaus. Sie behandeln vielschichtige gesellschaftliche Fragen und schildern detailreich die mittelalterliche Lebenswelt. Zugleich entstanden neue künstlerische Medien wie die Druckgrafik, durch die Bilder in massenhafter Auflage verbreitet werden konnten.

Anton Koberger (Drucker), sog. Kobergerbibel, Nürnberg, 1483: für die Illustrationen seiner zweibändigen Bibel von 1483 verwendete Anton Koberger die Druckstöcke einer 1478 in Köln erschienenen Bibelausgabe wieder. Die erste Illustration des Buches ist aufgrund ihrer Stellung und ihres Bildthemas hervorgehoben: sie ist die einzige mit einer Blatt­gold­auflage.

Gabriel Angler, Kreuzigung Christi, um 1444/45: die gewaltige Kreuzigungstafel wimmelt vor Figuren. Jesus und seine trauernden Angehörigen sind umringt von finsteren Kriegsknechten.

Der Maler war ein fesselnder Erzähler: Die Soldaten rechts unten prügeln sich um den Mantel Christi. Links unten probiert ein Plünderer die Stiefel eines der Hinrichtungs­opfer an.

Hans von Judenburg, Marienkrönung, um 1422/25: die Figurengruppe stand ursprünglich im Schrein des Hochaltarretabels der Stadtpfarrkirche von Bozen. Sie wurde richtungsweisend für viele weitere Umsetzungen des Bildthemas. Heute sind die Bildwerke dieses Altaraufsatzes europaweit auf mehrere Standorte verteilt.

Konrad Witz, Verkündigung an Maria, um 1440: der Erzengel Gabriel verkündet Maria, dass sie als Jungfrau Gottes Sohn zur Welt bringen wird.

Anders als viele Zeitgenossen verzichtet Konrad Witz auf Gegenstände mit symbolischer Bedeutung. Ihn interessieren andere Phänomene: inspiriert durch die altniederländische Malerei spielt er trickreich mit Licht und Schatten.

Interim

Zeitgleich mit der Sanierung der Räume konzipiert das GNM in den nächsten Jahren seine Dauerausstellung zur Kunst und Kultur des 15. Jahrhunderts neu. Während dieser Zeit ermöglicht die Interimsausstellung einen zwar komprimierten, dennoch aber hochkarätigen Blick auf die zentralen Aspekte der spätmittelalterlichen Kunst, verbunden mit ersten Einblicken in die Neukonzeption der künftigen Dauerausstellung.

Besucher-Feedback

Im Kleinen soll ausprobiert werden, wie sich das Museum in Zukunft präsentieren wird. Auch Wünsche der Ausstellungsbesucher werden berücksichtigt und fließen über Feedback-Stationen in die Neukonzeption ein.

Der Verfasser hat die Ausstellung am 5. April 2022 besucht.

POI

Ausstellungsort

Germa­nisches National­museum

Größ­tes Museum für Kunst und Kultur des deutsch­spra­chigen Raums. Zeit­reise durch 100.000 Jahre Kultur­ge­schichte vom Faust­keil über den Ezels­dorfer Gold­kegel, kost­bare mittel­alter­liche Skulp­turen, dem Behaim-Globus, die Kaiser­bilder Alb­recht Dürers bis hin zu Kunst und Design der Gegen­wart.

Dependance, Nürnberg

Kaiser­burg-Museum

Außen­stelle des Germa­ni­schen Natio­nal­museums. Bau­ge­schichte und Bedeu­tung der Kaiser­burg, Ent­wick­lung der Waffen­technik, Waffen­samm­lung.

Stichwort

Ernst Ludwig Kirchner

Museum, Nürnberg

DB Museum

Älte­stes Eisen­bahn­museum der Welt. Ge­schich­te und Gegen­wart der Eisen­bahn in Deutsch­land. Wert­voller Be­stand an Ori­ginal­fahr­zeugen, ein Nach­bau des Adlers, Design­modell des ICE 4, Mo­delle, Eisen­bahn­bau- und Signal­technik. Frei­ge­lände mit histo­ri­schem Bahn­steig.

Bis 6.10.2024, Nürnberg

Schätze in Schachteln

Zahl­reiche außer­ge­wöhn­liche Schätze der Spiel­kultur, die von der indu­striellen Revo­lu­tion bis zum Zweiten Welt­krieg reichen.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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