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15.6.2021
Der geteilte Picasso zu „Der geteilte Pi­cas­so”, DE-50667 Köln
Installationsansicht „Der geteilte Picasso”, Museum Ludwig, Köln 2021
© Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf
Picasso, Massacre, 1915 zu „Der geteilte Pi­cas­so”, DE-50667 Köln
Pablo Picasso Massaker in Korea, 1951 Musée national Picasso-Paris
© Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021 Foto: bpk/RMN-Grand Palais/Mathieu Rabeau

Ausstellung 25.09.21 bis 30.01.22

Der geteilte Pi­cas­so

Der Kün­stler und sein Bild in der BRD und der DDR

Museum Ludwig

Heinrich-Böll-Platz
DE-50667 Köln
0221-221-26165
info@museum-ludwig.de
Ganzjährig:
Di-So 10-18 Uhr
1. Do/Mt 10-22 Uhr

Was verbin­den wir mit Pab­lo Pi­cas­so, dem berühmtesten Kün­stler des 20. Jahrhun­derts? Und was haben unsere El­tern und Großel­tern mit ihm ver­bun­den, in der Nachkriegszeit, als sein Ruhm auf dem Höhep­un­kt war? Pi­cas­so schien da­mals zwei Per­sön­lichkeit­en zu haben, die ei­nan­der völ­lig wider­sprachen. Für die ei­nen war er ein ein­sames Ge­nie, ein Ma­cho und Mythologe. Für die an­deren ein Paz­i­fist, Kom­mu­nist und Men­schen­fre­und.

Die Welt war in zwei Lager geteilt, und Pi­cas­so eignete sich als Galions- und Pro­jek­tions­fig­ur für beide Sys­teme und in bei­den deutschen Staat­en. Der Kom­mu­nis­tischen Partei Frankreichs, in die er 1944 einge­treten war, hielt er zeit seines Lebens die Treue. Er un­ter­stützte Frie­den­skon­gresse und soziale Be­we­gun­gen auf der ganzen Welt. Aber er lebte im West­en und ließ es zu, dass die bürg­er­liche Kri­tik ihn zum un­poli­tischen Ge­nie, zum „Ge­heim­nis Pi­cas­so” stil­isierte. Pi­cas­so war auf bei­den Seit­en der Mauer der Größte. Derselbe war er hi­er und dort nicht.

Welche Werke wur­den im Sozial­is­mus, welche im Kap­i­tal­is­mus gezeigt? Wie wurde Pi­cas­so ver­mit­telt? Sah der West­en die Kunst, der Os­ten die Pol­i­tik? Was sah der Kün­stler selbst?

Pi­cas­so hüben und drüben

Die Auss­tel­lung un­ter­sucht das Bild, das sich hüben und drüben aus Pi­cas­sos Bildern machen ließ. Sie rekon­struiert die Auss­tel­lun­gen der Nachkriegszeit und dekon­struiert die Mythen. Ei­nen Sch­w­er­punkt bildet die Pi­cas­so-Samm­lung von Peter und Irene Lud­wig, noch heute eine der um­fan­greich­sten. Teile davon wur­den mehr­fach in der DDR aus­gestellt.

Die Auss­tel­lung ist nicht bloß his­torisch. Sie möchte ei­nen Pi­cas­so zei­gen, der in uns­er­er Zeit des globalen Um­bruchs, uns­er­er noch im­mer geteil­ten Welt et­was zu sa­gen hat. Die poli­tische Di­men­sion der Werke und die Frage nach der sozialen Rolle von Kunst wer­den bre­it­en Raum ein­neh­men. Zu­dem wur­den zwei Werke in Auf­trag gegeben: ein Film von Peter Nestler, der Pi­cas­sos Wirken in Süd­frankreich nach dem Zweit­en Weltkrieg in die post­mi­gran­tische Ge­gen­wart der Ge­meinde Val­lau­ris ein­bet­tet. Und eine Ar­chitek­tur von Er­an Schaerf, die die Kom­plex­ität der Bezüge auf­greift. So wie Pi­cas­so Ge­gen­stände mul­ti­per­spek­tivisch ge­fasst hat, soll die Auss­tel­lung er­lauben, sein Werk und seine Wirkung von mehr­eren Seit­en zu­gleich zu be­tracht­en.

POI

Ausstellungsort

Museum Ludwig

Ab 27.4.2024, im Haus

Charges­heimer

Der Auftrag lautete, reprä­senta­tive Auf­nahmen des Wieder­aufbaus der kriegs­zerstörten Stadt anzu­fertigen, dabei aber auch die „typischen” Kölner festzu­halten.

Bis 28.7.2024, Köln

1863 Paris 1874

Die Aus­stel­lung zeichnet den span­nen­den Weg der franzö­sischen Malerei nach und präsen­tiert ein faszi­nie­rendes Panorama an Künstlern, Stil­richtun­gen, Gattun­gen und Motiven.

Museum, Köln

Römisch-Germa­nisches Museum

Archäo­lo­gi­sches Erbe des römi­schen und frän­ki­schen Köln sowie des Um­lan­des von der Ur­ge­schichte bis zum frühen Mittel­alter. Glas, Kera­mik, Mosa­iken, Schmuck.

Museum, Köln

Museum für Ange­wandte Kunst

Euro­päi­sches Kunst­hand­werk vom Mittel­alter bis zur Gegen­wart. Möbel, Kera­mik (Rhei­ni­sches Stein­zeug, Fayence, Por­zellan), Glas (Italien, 16. Jahr­hun­dert, Deutsch­land, 17.- 18. Jahr­hun­dert, Jugend­stil), Silber, Zinn, Schmuck von der Gotik bis zur Gegen­wart.

Museum, Köln

Wallraf-Richartz-Museum

Alt­kölner Malerei, nieder­ländi­sche und alt­deut­sche Tafel­malerei, flämi­sche und hollän­dische Gemälde, Bilder des 17. Jahr­hun­derts aus Italien und Spanien, deutsche Ro­man­tik, Rea­lis­mus, Im­pres­sio­nis­mus, Skulp­turen ab 1800. Graphi­sche Samm­lung.

Museum, Köln

Kölni­sches Stadt­museum

Ge­schich­te, Geistes­leben, Wirt­schaft und All­tags­leben Kölns und seiner Be­wohner vom Mittel­alter bis in die Gegen­wart. Köln-typi­sche Phäno­mene wie Klüngel, Kölsch, Karne­val, Hänne­schen-Theater, Köl­nisch Wasser, der in Köln erfun­dene Otto-Motor und Ford.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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