Beitrag v.
Der kalte Blick zu „Der kalte Blick”, AT-1010 Wien

Ausstellung 06.06. bis 24.09.23

Der kalte Blick

Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów

Naturhistorisches Museum

Burgring 7
AT-1010 Wien
01-52177-335
info@nhm-wien.ac.at
Ganzjährig:
Mo, Do-Sa 9-18.30 Uhr
Mi 9-21 Uhr
Di geschlossen

Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur „Erforschung typischer Ostjuden”. Mit „kaltem Blick” fotografierten sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Erhalten geblieben sind die Bilder und Kurzbiografien der Er­mor­deten.

Die sogenannte physische Anthropologie ist Teil der Forschung des Naturhistorischen Museums Wien. In der Anthropologischen Sammlung entdeckte Dr. Margit Berner, seit 1991 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am NHM Wien, einen Karton, der die Fotos der nun bekannten jüdischen Familien ent­hielt.

Berner ist es zu verdanken, dass die Menschen von Tarnów und ihre Geschichte, ihre Familien und ihre Individualität ins Blickfeld geraten sind. In jahrelanger mühevoller Kleinarbeit machte sie einige Familien ausfindig. Für viele waren es die ersten Fotos ihrer Angehörigen, für einige die einzigen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind nicht nur in dieser Ausstellung, sondern auch in dem umfangreichen Buch „Letzte Bilder. Die rassenkundliche Untersuchung jüdischer Familien im Ghetto Tarnów 1942” ver­öffent­licht.

Die Ausstellung dokumentiert zum einen das ehrgeizige Vorgehen der beiden Wissenschaftlerinnen, zum anderen erzählt sie vom Leben der Juden in Tarnów vor 1939 und von deren Ermordung unter deutscher Herrschaft – exemplarisch für die Verfolgung und Vernichtung hunderter jüdischer Gemeinden in dem von Deutschen beherrschten und terrori­sierten Polen.

POI

Ausstellungsort

Natur­histo­risches Museum

Präch­tiger Palast der Natur­wissen­schaft und eines der be­deu­tend­sten natur­wissen­schaft­lichen Museen der Welt. Berühmte und un­er­setz­bare Expo­nate, etwa die 25.000 Jahre alte Venus von Willen­dorf, die vor über 200 Jahren aus­ge­stor­bene Steller­sche See­kuh, riesige Saurier­skelette und vieles mehr. Eines der 10 besten Museen der Welt.

Dependance, Wien

Patho­logisch-ana­tomi­sches Museum

Be­deu­ten­des Denk­mal zur Ge­schichte der Kranken­ver­sorgung und der Medizin. Welt­weit größte Samm­lung patho­lo­gi­scher Präparate. Feucht- und Trocken­präpa­rate, Moula­gen und Geräte.

Museum, Wien

Kunst­histo­risches Museum

Ge­mälde­galerie, Ägyp­tisch-Orien­ta­li­sche Slg., Antiken­samm­lung, Kunst­kammer, Münz­kabi­nett. Eines der größten und be­deu­tend­sten Museen der Welt. Objekte aus dem alten Ägypten, der Antike, dem Mittel­alter und der Neu­zeit bis etwa 1800.

Bis 9.9.2024, Wien

Über Touris­mus

Touris­mus hat Wert­schöpfung, Wohl­stand und Welt­offen­heit auch in die ent­legen­sten Gegenden gebracht. Dem gegen­über stehen negative Effekte: touri­stische Hotspots leiden unter dem Ansturm der Besucher.

Museum, Wien

Leopold Museum

Mei­ster­werke des Wie­ner Se­ces­sio­nis­mus, der Wiener Mo­derne und des öster­reichi­schen Ex­pres­sio­nis­mus. Welt­weit größte Egon-Schiele-Samm­lung.

Bis 26.1.2025, Wien

Auf dem Rücken der Kamele

Der thema­tische Bogen in der Aus­stellung spannt sich von den Urkamelen Nord­amerikas über deren Domesti­kation und weltweite Ver­breitung bis zur Haltung von Kameliden als nahezu univer­selle Nutztiere.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3101709 © Webmuseen Verlag