Ausstellung 03.11.14 bis 13.09.15
Die Welt, hat ein Philosoph geschrieben, sei alles, was der Fall ist. Aber um dies feststellen zu können, bedarf es eines archimedischen Punkts. In einer Welt der schwierigen Fälle und der unsicheren Dinge heißt dieser Punkt: das Original. Noch nie waren wir so sehr auf Originale angewiesen wie heute, noch nie waren wir so süchtig danach. Das Original sagt uns, wann etwas begann und wie etwas Neues in die Welt kam. Es spendet Legitimität, setzt Werte fest, sichert künstlerische Originalität und kulturelle Ursprünge. Es ist die Antwort auf die Frage, warum etwas sei und nicht nichts: Es verhindert, dass uns die Welt entgleitet, die Kopien überhand nehmen, dass Fälschungen uns blenden. Was täten wir, wenn es morgen kein Original mehr gäbe?
In der Reihe der Essay-Ausstellungen, in denen wir das Museum als denkende Maschine begreifen, fragen wir nach dem Wert bzw. nach den Werten des Originals. Originale besiegeln Echtheit, legitimieren Ursprünge, stiften Geschichte, erzeugen Ausstrahlung, garantieren Reinheit, versichern Einmaligkeit, beglaubigen Anfänge, erzeugen Wert, provozieren Fälschungen und Akte der Zerstörung. Was gibt dem Original diese Macht?
Ausstellungsort
Deutsche Literatur von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Schiller, Wieland, Schubert, Hölderlin, Uhland-Kerner-Mörike, Cotta.
Im gleichen Haus
Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Manuskripte und Kuriositäten aus den Nachlässen der Autoren.
Burg, Marbach
Ehemaliges Stadttor nach Osten. Geschichte des Oberen Torturmes und der Marbacher Stadtbefestigung.
Museum, Marbach
Museum, Marbach
Stationen aus Mayers Leben in Marbach und Esslingen. Arbeiten zu Mathematik, Festungsbau, Kartographie, Geographie, Astronomie, Farbenlehre, Längenpreis. Nachbildung des Astrolabiums, Mondglobus.
Mühle, Marbach
Museum, Marbach