Österreichische Nationalbibliothek, Wien
Des Kaisers schönste Tiere
Bilder aus den habsburgischen Sammlungen
Manege frei: die Ausstellung zeigt faszinierende Tierdarstellungen, die aus dem reichen Bestand der ehemaligen kaiserlichen Sammlungen stammen und im Laufe von vier Jahrhunderten entstanden sind.
Sie begeistern nach wie vor durch Detailtreue und Farbvielfalt und sind bildliche Zeugen der schönsten Tiere des Kaiserreichs. Beeindruckende Höhepunkte dieses Schatzes sind nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie erzählen eine Geschichte von Expeditionen, Forschergeist, Kunst, Naturwissenschaft und längst vergessenen Institutionen als Vorläufer heutiger Tiergärten und naturhistorischer Museen.
Elefanten, Großkatzen, fremde Vögel und andere Tierarten, die bis dahin nur aus illustrierten Büchern bekannt waren, gelangten im Zuge von Expeditionen oder als Attraktionen von Wandermenagerien in die Residenzstadt Wien. Die Exoten fristeten ihr Dasein fortan nicht bloß als lebende Schauobjekte der kaiserlichen Tiergärten oder ausgestopft in den Naturaliensammlungen. Seltene Vögel wurden auch als Haustiere hoher Persönlichkeiten des Hofes, wie etwa der Familie Metternich gehalten, kleine Äffchen bewohnten jahrzehntelang den kaiserlichen Garten auf der Burgterrasse.
Anhand von Darstellungen historischer Expeditionen, Menagerien und Naturalienkabinetten bietet die Ausstellung einen einmaligen Ein- und Überblick über die Bedeutung der heimischen und exotischen Tiere zur Zeit der Habsburger. Sie präsentiert Ansichten längst vergessener Tiergärten wie jenem in Schloss Neugebäude oder der barocken Menagerie des Prinzen Eugen von Savoyen im Belvedere.
Die naturalistischen Tierdarstellungen bieten nicht nur ein einzigartiges künstlerisches Spektrum, von den mikroskopisch-präzisen Studien der Insekten bis zu den anmutigen Darstellungen der Großsäuger. Sie dokumentieren gleichzeitig die herausragende Forschungstätigkeit im Hof-Naturalienkabinett unter Kaiser Franz II./I. und Ferdinand I. Je nach Auftrag standen Tierliebe, Repräsentationsbedürfnis oder naturwissenschaftliches Interesse hinter diesen Werken.