Ausstellung 14.10.16 bis 05.03.17
Die direkte körperliche Verbindung von Mensch und Technik, die als eine archaische Utopie die Phantasie des Menschen seit Jahrhunderten anregt, hat sich im 20. und 21. Jahrhundert real konkretisiert. Nicht nur die Ergänzung der menschlichen Mechanik durch prothesenhafte Gebilde wurde verfeinert, sondern technische Apparaturen sind Teil des Körpers geworden, indem sie mit diesem operativ verbunden sind oder von außen direkt auf dessen Funktion, Sensorik und sinnliche Wahrnehmung, einwirken. Diese Verbindung wirft Fragen philosophischer, ethischer sowie letztlich politischer und soziologischer Natur auf, rührt doch der Mensch damit an den Grundlagen seines Selbstverständnisses als autonomes Wesen und seiner Grenzen.
Die Berliner Künstlerin Susanna Hertrich (geb. 1973) untersucht die Möglichkeiten der Prothetik zur Erweiterung der sinnlichen Wahrnehmung. Im Zusammenspiel mit neurowissenschaftlichen und biologischen Erkenntnissen entwickelt sie mit dem Körper verbundene, teilweise computergesteuerte Apparaturen, welche das Empfinden von Umwelteinflüssen physischer sowie politischer Art verfeinern bzw. sogar erst ermöglichen sollen. In Zeichnungen, Modellen und realisierter Technik macht sie diese Möglichkeiten erfahrbar, lässt sie aber auch im Bereich des Spekulativen und Fiktionalen, um die Diskussion u.a. über die sozialpolitische Ausrichtung des Human Enhancement anzuregen.
Der Berliner Fotograf Hannes Wiedemann (geb. 1991) dokumentiert in seinen Fotografien die Cyborg- und Biohacker-Szene in den USA. Die Implantierung unterschiedlicher technischer Objekte in den Körper gehört auch zum Lifestyle bestimmter sozialer Gruppen. Sie experimentieren mit Magnet- und Leuchtimplantaten sowie implantierten Datenspeichern, um die Erweiterung des Körpers auszutesten. Wiedemann fotografiert diese Menschen in ihrer Umgebung, in ihren provisorischen Labs und bei ihren Operationen und erfasst auf diese Weise eine Entwicklung, die eher im Untergrund als in wissenschaftlich fundierten Projekten stattfindet.
Ausstellungsort
Eines der ältesten öffentlichen Museen Deutschlands, umfassend saniert und auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht. Zahlreiche unterschiedliche Sammlungen aus den Bereichen Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte.
Bis 2.6.2024, im Haus
Erstmals beleuchtet eine Schau das Erbe und die Fortführung unterschiedlicher künstlerischer Strategien des Horrors in Mode, Musik, Film, sowie in der zeitgenössischen Kunst.
Dependance, Lorsch
Dependance, Darmstadt
Schloss, Darmstadt
Sammlung zur Geschichte der ehemaligen Landgrafenschaft sowie des späteren Großherzogtums Hessen. Fürstliche Wohnkultur von der Zeit des Barock bis hin zum späten 19. Jahrhundert.
Bot. Garten, Darmstadt
Kleinod barocker Gartenkunst in Gestalt eines intimen Nutz- und Ziergartens mit einer Vielfalt an Pflanzen.
Museum, Darmstadt
Ausstellungsgebäude auf dem höchsten Punkt der Mathildenhöhe mit weiträumigen Terrassen und gestaffelten Pergolen, erbaut von Joseph Maria Olbrich 1907-08. Künstleratelier und Künstlerwohnhäuser, Platanenhain.