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20.1.2014
 zu „Die Belagerung von Erfurt 1813-1814”, DE-99084 Erfurt
Französischer Holzmarkt vor den Graden im Monat Dezember 1813, Detail mit Palisaden am Domaufgang, Kolorierte Lithographie nach Johann Heinrich Beck, Angermuseum

Ausstellung 08.09.13 bis 28.09.14

Die Belagerung von Erfurt 1813-1814

Stadtmuseum Erfurt

Johannesstraße 169
DE-99084 Erfurt
Ganzjährig:
Di-So 10-18 Uhr

Die Zeit zwischen dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 und dem Ende der Napoleonischen Zeit 1814/15 wird oft als Epochenschwelle hin zur Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts interpretiert. Die liberalen und demokratischen Ideen der Revolution waren nicht mehr aus der Welt zu schaffen, der Nationalismus erfuhr seine zukunftsweisende Ausprägung und das Industriezeitalter nahm kräftig Fahrt auf.

Nicht zuletzt aber handelte es sich um eine Zeit nahezu permanenter Kriege in ganz Europa, die riesiges Elend über die Menschen brachten. Sie wirkt damit wie der Auftakt einer Phase immer schrecklicherer Massenkriege, die im „Zeitalter der Extreme“ mit den beiden Weltkriegen gipfelte.

Die Ausstellung erinnert an die Ereignisse in und um Erfurt vom Oktober 1813 bis Mai 1814. Diese Tage vor 200 Jahren veränderten nicht nur das Stadtbild, sondern beeinflussten auch das weitere Schicksal der Stadt und ihrer Bewohner so nachhaltig, wie nur wenige andere Ereignisse. Am 14. Oktober 1806 erlitt Preußen, zu dem Erfurt seit 1802 gehörte, in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt eine vernichtende Niederlage. Drei Tage später zogen die siegreichen Truppen Napoleons in Erfurt ein. Ein französischer Intendant übernahm die Verwaltung der neuen Provinz Erfurt. Napoleon erklärte sie per Dekret 1807 zu einer kaiserlichen Domäne, zur „domaine réservé à l’empereur“. Damit begann die siebenjährige französische Herrschaft in Erfurt.

Hinter der Schlacht von Jena und Auerstedt und dem Erfurter Fürstenkongress 1808 traten die Belagerung Erfurts und der Abzug der Franzosen 1813/14 in der Geschichtsschreibung meist in den Hintergrund. Es gab keine grandiosen Siege oder schmachvollen Niederlagen, keine Bälle und Theateraufführungen - nur Hunger, Krankheiten, überfüllte Lazarette, leere Kassen und eine nachhaltig ausgeplünderte Stadt, die Jahrzehnte brauchte, um sich hiervon zu erholen. Die 73 Tage der Belagerung und die 130 Tage als geteilte Stadt bildeten den leidvollen Schlussstrich unter die sogenannte „Franzosenzeit“.

POI

Ausstellungsort

Haus zum Stock­fisch (Stadt­museum)

Ur- und Frühgeschichte, Alltagskultur, Pharmazie und Medizin, Martin Luther.

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Museum Neue Mühle

Male­risch am Fluss Gera gele­gener Gesamt­kom­plex von mittel­alter­licher Ver­mahlungs­technik bis hin zu den Anfängen der Industrie­müllerei im 19./ 20. Jahr­hundert.

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Was­ser­burg Ka­pel­len­dorf

Burgen und Adel, Stadt und Bürgertum, Kirche und Klerus. Mittelalterliches Handwerk zum Anfassen und Selbermachen.

Dependance, Erfurt

Druckerei­museum Benary­speicher

Im Benary-Speicher, einem 4-ge­schos­sigen Mauer­werks­bau mit einer Klinker­fassade, kann man unter hervor­ragenden Raum­bedin­gun­gen funk­tions­tüch­tige Druckerei­maschinen der letzten zwei Jahr­hunderte in Aktion erleben.

Museum, Erfurt

Museum für Thü­ringer Volks­kunde

Ehemaliges Herrenhaus des Großen Hospitals. Dorfleben im 19. Jahrhundert, ländliche Kleidungsstile (Trachten) des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Schaudepots "Historische Textilien und Keramik" und "Südseesammlung im Benary-Speicher".

Museum, Erfurt

Born-Senf-Museum

Er­folgs­ge­schich­te des b­erühm­ten Ori­gi­nal Born-Senf.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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