Beitrag v.
8.7.2021
Kirchner, Mädchenakt zu „Die Farben der Avantgarde”, DE-82347 Bernried
Ernst Ludwig Kirchner, Mädchenakt im Atelier, 1909

Ausstellung 10.07. bis 07.11.21

Die Farben der Avantgarde

Museum der Phantasie

Am Hirschgarten 1
DE-82347 Bernried
April bis Okt:
Di-So+Ft 10-18 Uhr
Nov bis März:
Di-So+Ft 10-17 Uhr

Erich Heckel begeistert sich für ein „brennendes” Rot, Ernst Ludwig Kirchner freut sich über das „starke Violett”, Alexej von Jawlensky stimmt ein „mystisches” Blau an, Max Beckmann konturiert seine Motive mit „magischem” Schwarz und Paula Modersohn-Becker schwelgt in „Farbenstimmung”: die Farben sind von großer Wichtigkeit für die Avantgarde, jener internationalen Strömung der frühen Moderne, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Expressionismus in Deutschland niederschlägt.

Was ist neu an ihrem Kolorit? Welche Bedeutung messen die Avantgardisten ihren Farben und Farbzusammenstellungen bei? Und warum ist das heute genauso spannend wie damals?

Impressionismus

Die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts übte sich noch in realistischer Darstellungsweise. Doch wurden häufig besonders farbintensive Lichtsituationen hervorgehoben und als Stimmungsträger interpretiert.

Um 1870 leitete der Impressionismus einen Wechsel der Blickrichtung ein. Es ging nun nicht mehr um die Welt vor unseren Augen, sondern um den Eindruck, den die Welt in unseren Augen hinterlässt. Die Malerei schwelgte in reinen Spektralfarben, welche der Wiedergabe der Lichtreflexe dienen sollen.

Expressionismus

Um 1900 befreiten sich die Farben gänzlich von dem Zwang der objektiven Wirklichkeitswiedergabe. Die realistische Lokalfarbe und die impressionistische Erscheinungsfarbe war bei der Farbwahl nicht mehr maßgeblich. Die Farben verloren an Realitätswert und wurden zum rein subjektiven Ausdruckträger. Nicht was wir sehen, sondern was wir empfinden, fühlen, glauben und denken wurde durch die Farben zum Ausdruck gebracht. Hierfür wurden die Farben gegenüber einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung vereinfacht, verzerrt oder verfehlt.

Die Künstler

Zu sehen sind 80 Gemälde von Cuno Amiet, Max Beckmann, Otto Beyer, Fritz Bleyl, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Max Kaus, Ernst Ludwig Kirchner, Rudolf Levy, Paula Modersohn-Becker, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff und, als Dialogpartner der Gegenwart, Bernd Zimmer.

Sie stammen aus den Beständen des Buchheim Museums, aus der Sammlung Hermann Gerlinger sowie von weiteren privaten Leihgebern.

Gegliedert sind sie weder chronologisch noch nach Namen oder Bildinhalten, sondern nach den Farben und Kontrasten, die in ihren Kompositionen jeweils zentral sind: Gelb, Orange, Rot, Pink, Blau, Türkis, Grün, Braun und Schwarz.

POI

Ausstellungsort

Museum der Phan­tasie

Museums­gebäude für die Samm­lun­gen des Malers, Photo­gra­phen, Ver­le­gers und Kunst- und Roman­autors Lothar-Günther Buch­heim am Ufer des Starn­berger Sees. Ex­pres­sio­ni­sten­samm­lung von Ge­mäl­den und Gra­ph­iken der „Brücke”-Maler.

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