Ausstellung 20.02. bis 29.05.16
Man fand sie unerhört und nannte sie verächtlich „Malweiber“. Im konservativen deutschen Kaiserreich galt es als unanständig, wenn Frauen künstlerischen Ehrgeiz entwickelten. Zwar durften Frauen im häuslichen Bereich durchaus kreativ sein, aber an den Kunstakademien waren sie nicht zugelassen. Für alle, die es ernst mit der Kunst meinten, gab es um 1900 nur ein leuchtendes Ziel: Paris.
Vor allem Frauen, wenn sie denn mutig genug waren, sich alleine in der Fremde durchzuschlagen, genossen im Paris der Jahrhundertwende eine noch nie dagewesene künstlerische, aber auch persönliche Freiheit.
Nicht wenige der vorgestellten Künstlerinnen besuchten die 1908 gegründete Privatschule eines damals schon legendären Meisters der Avantgarde: Henri Matisse. Der Franzose war ein ebenso gewissenhafter wie inspirierender Lehrer. Plumpe Imitationen seines eigenen Stils waren ihm ein Graus. Seine Schützlinge sollten zu einer persönlichen Ausdrucksform finden.
Die Ausstellung stellt zehn „Malweiber“ und ihre Werke vor. Heute bekannte Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker oder Käthe Kollwitz sind ebenso darunter wie die inzwischen weitgehend unbekannte Martha Bernstein, deren Werke zum Teil eigens für die Ausstellung restauriert wurden und das erste Mal ausgestellt werden.
An die 90 Gemälde, Plastiken und Zeichnungen geben ein facettenreiches Bild vom Selbstverständnis als Frau und Künstlerin um 1900.
Ausstellungsort
Profanierte Kirche der Aschaffenburger Jesuiten. Ausstellungshaus von überregionalem Ruf mit Schwerpunkt auf Klassischer Moderne und gefestigten Positionen der Gegenwart.
Haupthaus, Aschaffenburg
Bis 18.8.2024, im Haus
Die Werkschau ist für die bekannten Karikaturisten die erste ihrer Art in ihrer Heimatstadt.
Im gleichen Haus
Alle Schaffensperioden des „Meisters der neuen Sachlichkeit”, von der Malerei über die Schadographie bis hin zur Photographie.
Gebäude, Aschaffenburg
Paramentenkammer und fürstliche Wohnräume, Korkmodellsammlung, Schlosskapelle.
Museum, Aschaffenburg
Typische Barocksammlung mit Genre- und Landschaftsmalerei. Passionsfolge des letzten Rembrandt-Schülers, Aert de Gelder. Altdeutsche Galerie mit Werken Lucas Cranachs d.Ä. und seiner Schule.