Ausstellung 19.09.15 bis 28.02.16
Zwischen der Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar am 6. Februar 1919 und dem Beginn der NS-Diktatur am 30. Januar 1933 haben zwölf Reichskanzler die Weimarer Republik regiert. Aufgrund ihrer kurzen Kanzlerschaften sind sie heute weitgehend in Vergessenheit geraten.
Dabei sagt die Kürze oder Länge einer Amtszeit grundsätzlich nichts über die Qualität eines Amtsinhabers aus. Die vielen Kanzlerwechsel der ersten deutschen Demokratie resultierten aus der äußerst schwierigen außen- und innenpolitischen Lage Deutschlands nach 1918. Die erdrückenden wirtschaftlichen, sozialen und mentalen Folgen des verlorenen Ersten Weltkrieges machten den Aufbau einer stabilen Demokratie unmöglich.
Die Ausstellung konzentriert sich nicht auf die kurze Tätigkeit der jeweiligen Personen an der Spitze der Reichsregierung, sondern präsentiert die Lebensläufe von Philipp Scheidemann, Gustav Bauer, Hermann Müller, Constantin Fehrenbach, Joseph Wirth, Wilhelm Cuno, Gustav Stresemann, Wilhelm Marx, Hans Luther, Heinrich Brüning, Franz von Papen und Kurt von Schleicher. Sie gibt damit den Reichskanzlern, ihrer Persönlichkeit und ihren politischen Vorstellungen, Gesicht und Stimme zurück.
Einer dieser Reichskanzler war der Ostpreuße Gustav Bauer, der 1870 in Darkehmen (Regierungsbezirk Gumbinnen) geboren wurde. Er ist vielleicht der unbekannteste, mit Sicherheit aber der verkannteste unter den zwölf Regierungschefs der ersten Demokratie. Gustav Bauer nahm es auf sich, den Versailler Vertrag anzunehmen, seine Unterschrift steht auch unter der Weimarer Reichsverfassung. Von Bauer ist nur ein einziges Tondokument überliefert, das in der Ausstellung zu hören ist.
Ausstellungsort
Dauerausstellung zur Landeskunde und Kulturgeschichte Ostpreußens: Bernstein, historische Jagdwaffen, Cadiner Majolika, Gemäldegalerie, Archiv und Bibliothek. Ständig Sonderausstellungen.
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