Gemäldegalerie
Die Sammlung Solly 1821-2021
Vom Bilder-„Chaos” zur Gemäldegalerie
Im frühen 19. Jahrhundert entstand in Berlin eine beispiellose Gemäldesammlung, die zur Grundlage der Galerie im 1830 eröffneten Königlichen Museum werden sollte: der aus England stammende Kaufmann Edward Solly (1776-1844) hatte mit dem Handel von Getreide und Holz viel Geld verdient und es in Bilder aller Art investiert. Allein in seinen Berliner Jahren brachte er zwischen 1813 und 1818 über dreitausend Gemälde vor allem aus Italien, Deutschland und den Niederlanden zusammen.
Das Besondere: viele dieser Bilder stammen von bis dahin kaum bekannten, heute aber hochgeschätzten Künstlern wie Giotto, Botticelli, Jan van Eyck oder Jan Gossart.
Möglich war die Entstehung dieser gewaltigen Sammlung nur durch die aufgelösten Markt- und Besitzverhältnisse der nachrevolutionären Zeit. Erst nach langen Verhandlungen gelang im Jahr 1821 die Erwerbung der Sammlung Solly und wurde so zum unschätzbaren Glücksfall für die Berliner Museen.
Die Ausstellung ehren den oft unterschätzten, weltoffenen und kunstbegeisterten Sammler Solly ebenso wie die Gründer des Königlichen Museums, allen voran Karl Friedrich Schinkel, die den Grundstein für eine öffentliche Kunstsammlung von Weltrang legten.
Der Erwerb der Sammlung Solly jährt sich im November 2021 zum 200. Mal. Anhand ausgewählter Werke präsentiert die Ausstellung die Vielschichtigkeit und Breite der Sammlung und beleuchtet unter verschiedenen Aspekten den Wandel in der Wertschätzung einzelner Stücke.
Gezeigt werden Meisterwerke, Wiederentdeckungen und – wie es 1830 hieß – „historische Merkwürdigkeiten”.