Ausstellung 09.05.25 bis 22.02.26
Spielen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Im Spiel werden kulturelle Fähigkeiten entwickelt, Regeln eingeübt und Kenntnisse erworben. Es bietet Gelegenheit, die eigene Persönlichkeit zu entdecken, in andere Rollen zu schlüpfen und die Grenzen der Wirklichkeit zu überschreiten. Gleichzeitig sind vor allem Brettspiele auch ein Spiegel der Gesellschaft, ihrer sozialen Struktur sowie der wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen.
Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung des Brettspiels während der letzten 200 Jahre zu einem Massenprodukt nach. Kostbare Spielfiguren aus dem Besitz der Wittelsbacher veranschaulichen, dass Gesellschaftsspiele lange Zeit ein Privileg des Adels waren, während sich das Volk in den Wirtshäusern die Zeit der Muße mit Karten- und Glückspielen vertrieb. Im 18. Jahrhundert entdeckte man das Spiel als Medium zur Wissensvermittlung an Kinder und die rasch fortschreitende technische Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert im Druck- und Verlagswesen führte zu einem wahren Boom von Gesellschaftsspielen. Aufsehenerregende Entdeckungen und bahnbrechende Erfindungen wie auch alltägliche Ereignisse und gesellschaftliche Belange, technische Entwicklungen und politische Propaganda: es gab kaum etwas, das von den Verlagen nicht ”auf den Spielplan” gesetzt wurde.
Die Ausstellung präsentiert rund 80 historische Brettspiele, darunter wertvolle Raritäten wie das Drahndl, ein im Alpenland bekanntes und in Wirtshäusern gespieltes Glücksspiel, von dem das Bezirksmuseum Dachau eines der wenigen erhaltenen Exemplare besitzt. Zu sehen sind von Künstlern gestaltete Spiele, Seltenheiten wie „Die Herkomer-Fahrt” oder der Spielplan zur Pariser Weltausstellung von 1900 bis hin zu noch heute aufgelegten Longsellern.
Highlights der Ausstellung sind zwei Unikate aus den frühen 1920er-Jahren: das sogenannte „Koalitionsschach”, eine Erfindung des Komponisten Arnold Schönberg (1874-1951) und das handgezeichnete „Wettersteinspiel”, das die Bergabenteuer dreier Münchner Freunde wiedergibt. Mitmach-Stationen laden ein, die Ausstellung „spielerisch” zu erkunden. Auf der „Spielwiese” können historische Reproduktionen und prämierte Brettspiele selbst ausprobiert werden.
Die Ausstellung ergänzen Originalvorlagen von vier zeitgenössischen Dachauer Künstlern für das 2022 von der Künstlervereinigung Dachau herausgegebene Dachauer Schafkopfblatt.
Ausstellungsort
Stadtgeschichte, zünftisches Handwerk: Lebzelter, Apotheker, Bader, Schuhmacher, Zinngießer, Hafner, Schlosser, Schmied. Dachauer Bauernhausfassade, Kammerwagen mit Aussteuer, Dachauer Tracht, religiöse Volkskunst.
Stichwort
Museum, Dachau
Ausstellung zur Künstlerkolonie Dachau mit ihrer Blütezeit um das Jahr 1900. Etwa 200 Bilder und einige ausgewählte Skulpturen dokumentieren die Entwicklung der Landschaftsmalerei in Dachau von ihren Anfängen bis weit ins 20. Jh. hinein.
Schloss, Dachau
Museum, Dachau
Archivalien aus der Geschichte der Genossenschaftsbank, historische Geldscheine, Werbeartikel aus der Zeit des Wirtschaftswunders.
Museum, Dachau
Zunächst für 56000 politische Häftlinge ausgelegt, wurden auf dem Gelände einer ehemaligen Pulverfabrik bis zu 30.000 Menschen in drangvoller Enge gefangen gehalten.
Museum, Schleissheim
Luftfahrtausstelung mit über 50 Flugzeugen vom Lilienthal- Gleiter (1894) bis zur MIG-23 (1980) in einer historischen Flugzeughalle und einer modernen Ausstellungshalle.