Ausstellung 15.11.20 bis 07.02.21
Inszenierung, Provokation, Tabubrüche, Gewalt: die Werke des Künstlerpaares Uwe Lausen (1941-1970) und Heide Stolz (1939-1985) sind in den 1960er Jahren ohne Entsprechung. Sie entstehen in einer Zeit, die von erheblichen Um- und Aufbrüchen gekennzeichnet ist und in der eine neue Generation in bisher nicht gekannter Vehemenz mit traditionellen Konventionen abrechnet.
Die Fotografien von Stolz und die Leinwände und Papierarbeiten von Lausen erzählen von der Rolle des Individuums im sich wandelnden gesellschaftlichen Kontext der Bundesrepublik der 1960er Jahre, aber auch von engem künstlerischen Austausch und gegenseitiger Beeinflussung.
Sind die frühen Werke Uwe Lausens noch von der expressiv-figurativen Malerei der Gruppen CoBrA und SPUR geprägt, geht er ab Mitte des Jahrzehnts unter dem Einfluss der aufkommenden englischen und amerikanischen Pop Art zu realistischen Motiven über.
Lausen wie Stolz suchen in ihren jeweiligen Arbeiten die Widersprüche und Spannungen in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft und der Generation ihrer Eltern aufzudecken und künstlerisch zu bearbeiten: Saturiertheit, bewusstes Negieren unbequemer Aspekte jüngst vergangener deutscher Geschichte, Repression individuellen, selbstverantwortlichen Handelns sowie Lähmung einer freien Entfaltung des Individuums in materiell gesättigter Umgebung.
Die Retrospektive findet anlässlich des 50. Todestages von Uwe Lausen in Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart statt. Co-Kuratorin der Ausstellung ist Selima Niggl, Autorin des Werkverzeichnisses der Gemälde Uwe Lausens.
Ausstellungsort
Ehemaliger Hauptsitz der Sparkasse Chemnitz im Stil der neuen Sachlichkeit. Umfassender Bestand von Werken des Expressionismus.
Haupthaus, Chemnitz
Gemälde und Plastiken, Grafik sowie Textil- und Kunstgewerbe vieler Jahrhunderte bis zur Gegenwart - ingesamt etwa 50.000 Exponate. Karl Schmidt-Rottluff, Robert Sterl, Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth.
Bis 28.4.2024, Chemnitz
Wohnst du noch oder lebst du schon? Über 450 Exponate aus Chemnitz über Griechenland bis in die Mongolei erzählen von der Jahrtausende alten Geschichte des Wohnens.
Museum, Chemnitz
Über 100 Zweiräder und Automobile mit hohem Seltenheitswert, darunter auch Unikate. Motorräder der Werke DKW und MZ Zschopau, rekonstruiertes Fertigungsmontageband der ehemaligen DKW-Werke.
Museum, Chemnitz
Entwicklung Sachsens von der Zeit der ersten Jäger und Sammler bis zur frühen Industrialisierung.
Museum, Chemnitz
Schloss, Chemnitz