Ausstellung 29.09.18 bis 06.01.19
Nahezu ganz Europa wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von einer regelrechten Antikeneuphorie erfasst. Als Gegenentwurf zum meist überladenen Barock und verspielten Rokoko spiegelte sich dieser neue Stil – der Klassizismus – spätestens seit den 1780er Jahren auch in der europäischen Fächermode wider.
Der aus Italien stammende und in London erfolgreich tätige Maler, Verleger und Fächermacher Antonio Poggi applizierte kleine Kupferstiche mit antiken Gemmen- und Kameen-Motiven auf die Blätter seiner Fächer. Selbst auf hauchdünne, in feinster Sägearbeit durchbrochen gestaltete Holzstäbe von Briséfächern wurden sorgsam auseinandergeschnittene Kupferstiche – zum Beispiel mit Szenen aus Homers berühmtem Epos Odyssee – aufgeleimt.
Diese und eine Reihe weiterer Beispiele europäischer Fächerkunst des Klassizismus aus den Sammlungen Herzog Augusts von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772 – 1822) und der Stiftung Ute Michaels München werden in der Kabinettausstellung präsentiert.
Ausstellungsort
Ägyptische Mumien, antike Vasen, Skulpturen und Goldschmuck, Kunstschätze aus China und Japan, niederländische und deutsche Gemälde, „Gothaer Liebespaar”. Fächerkabinett.
Haupthaus, Gotha
Imposante Dreiflügelanlage, die größte frühbarocke Schloßanlage Deutschlands.
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