Historisches Museum
Eine Stadt macht mit
Frankfurt und der NS
Die Ausstellung führt die Besucher zu 19 typischen urbanen Orten wie beispielsweise Rathaus, Straße, Universität, Geschäft oder Gericht. Die dort präsentierten Geschichten machen deutlich, wie der Nationalsozialismus die Stadt Frankfurt und den Alltag ihrer Bewohner prägte: ihre Spannweite reicht von den Tätern bis zu den Opfern staatlicher wie kommunaler Gewalt. Handlungsoptionen werden ebenso diskutiert wie die Konsequenz von politischer Untätigkeit, Wegsehen, Profitieren oder blindem Gehorsam.
Frankfurt hat in der NS-Zeit in vielerlei Hinsicht eine mit anderen Großstädten vergleichbare Entwicklung genommen. Die Stadt war jedoch besonders geprägt von ihrer jüdischen Geschichte und ihrer jüdischen Bevölkerung. Deren Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung waren nicht nur Kernziele des NS, sondern auch der Frankfurter Kommunalverwaltung, die systematisch versuchte, das Image der „Stadt der Juden und Demokraten” durch den neuen Beinamen „Stadt des deutschen Handwerks” zu tilgen.
Dem mörderischen Antisemitismus begegnen die Ausstellungsbesucher an jedem der Orte. Und damit auch denjenigen, die daraus ihre Vorteile zu ziehen wussten. Denn Frankfurt entwickelte sich im Verlauf der NS-Zeit zur „Hauptstadt der Profiteure”, was bis in die Gegenwart nachwirkt.