Museum
Herzog Ernst II. gründete 1775 unter Leitung von Conrad Ekhof das Ekhof-Theater als erstes stehendes deutsches Hoftheater.
Die Bühnenmaschine
Als eines der ältesten barocken Theater der Welt mit originaler Bühnenmaschinerie erhielt es ab 1681 eine Weltneuheit: die Schnellverwandlungsmaschinerie des Mailänder Bühnenbildners Giacomo Torelli. Im Westturm des Schlosses wurde seitdem Theater- und Sozialgeschichte geschrieben. Anfangs nur Angehörigen des Hofes zugänglich, öffnete sich das Gothaer Hoftheater im 18. Jahrhundert auch den Bürgern, und der Herzog sicherte die Schauspieler sozial ab. Ab 1775 entstand hier das erste deutsche Hoftheater und der Gothaer Hofkomponist Georg Anton Benda „erfand” das Melodram.
Die Kulissenflügel auf der linken und rechten Seite der Szene stehen in sogenannten Kulissenwagen, die sich unter der Bühne befinden. Damit können die Kulissen entlang der Schlitze im Bühnenboden, der „Freifahrten”, aus dem Blickfeld der Zuschauer hinaus und wieder herein gefahren werden. Jeweils drei Kulissenflügel stehen direkt hintereinander und ermöglichen so drei aufeinanderfolgende Wechsel des Bühnenbildes. Damit die Kulissen, der Rückprospekt und die „Soffitten”, die die Bühne nach oben abschließen, gleichzeitig verwandelt werden können, sind alle Teile mit einem ausgeklügelten System von Seilen und Wellbäumen untereinander verbunden. Innerhalb von Sekunden kann das komplette Bühnenbild ausgewechselt werden. Effektmaschinen wie Flugwerke, Versenkungen, Donnerschacht und Windmaschine ergänzen das barocke Theatervergnügen.
Das barocke Ekhof-Theater erwacht nur zwei Monate im Jahr aus seinem Dornröschenschlaf: beim Ekhof-Festival im Juli und August wird ein hochwertiges Theaterstück aus dem 15. bis 18. Jahrhundert aufgeführt.
Digitale Animationen und filmische Sequenzen erwecken das Barocktheater samt seiner faszinierenden Bühnenmaschinerie jedoch auch außerhalb des Ekhof-Festivals zum Leben: eine Ausstellung informiert über die Geschichte und Funktion der Bühnenmaschinerie sowie die Theaterwelt des 17. und 18. Jahrhunderts. Unter anderem wird auf den „Vater der deutschen Schauspielkunst” Conrad Ekhof (1720-1778) eingegangen, der 1774 zusammen mit der „Seylerschen Truppe” vom Weimarer Hof nach Gotha gekommen war, sowie seinen berühmtesten Schüler August Wilhelm Iffland (1759-1814).
Haupthaus, Gotha
Imposante Dreiflügelanlage, die größte frühbarocke Schloßanlage Deutschlands.
Bis 31.12.2025, im Haus
Conrad Ekhof, der „Vater der deutschen Schauspielkunst“ höchstpersönlich, nimmt die Besucher mit auf eine virtuelle Zeitreise in den Probealltag des 18. Jahrhunderts.
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Schloss, Gotha
Eine der größten und schönsten barocken Orangerie-Anlagen im deutschsprachigen Raum.