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1.10.2020
Appell der Hitler-Jugend zu „Es kommen kalte Zeiten”, DE-82418 Murnau
Appell der Hitler-Jugend vor dem Murnauer Rathaus, 1934, © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv

Ausstellung 12.05.20 bis 21.11.21

Es kommen kalte Zeiten

Murnau 1919 - 1950

Schlossmuseum

Schloßhof 2-5
DE-82418 Murnau
Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr
Juli bis Ende Sept:
Sa-So 10-18 Uhr

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Murnau ein kleiner Ort im Oberland wie viele andere. Politik, aber auch wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt spielten sich anderswo ab. Und doch komprimiert sich hier deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie in einem Brennglas:

Hier lebten der nationalsozialistische Wirtschaftstheoretiker und frühe Förderer Hitlers Gottfried Feder, der spätere Präsident des Jüdischen Weltkongresses Nahum Goldmann, der amerikanisch-jüdische Mäzen James Loeb, die Malerin Gabriele Münter, der Schriftsteller Ödön von Horváth und der Widerstandskämpfer Christoph Probst. Adolf Hitler, aber auch Heinrich Himmler und Julius Streicher machten in der Gemeinde am Staffelsee Station.

Der verlorene Erste Weltkrieg war für viele Deutsche ein vernichtender Schlag, war man doch von der militärischen Führung, die stets einen baldigen Sieg verhieß, über Jahre hinweg irregeführt worden. Der Fall der Monarchie und die Ausrufung der Republik blieben mit der Demütigung der Niederlage verknüpft, die nicht den Militärs, sondern den Politikern angelastet wurde.

1923 wurde eine NSDAP-Ortsgruppe gegründet, nach dem Verbot der NSDAP erneut 1926. Ab 1924 errangen bei Wahlen stets völkische und nationalistische Parteien die Mehrheit der Murnauer Wählerstimmen. Der Bau zweier Kasernen 1938 war schon der Vorbote für den nächsten Krieg, in dem wie im Ersten Weltkrieg viele junge Murnauer Männer fielen. Ausgebombte, Evakuierte und Flüchtlinge benötigten im Krieg alle Zimmer in Hotels und Gaststätten, die früher Touristen beherbergt hatten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Murnau ein Vielvölkerort, wo amerikanische Besatzer, befreite Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, Flüchtlinge und Einheimische in teils drangvoller Enge lebten.

POI

Ausstellungsort

Schloss­museum

Der Blaue Reiter, Gabri­ele Münter, Land­schaft. Hinter­glas­kunst aus Europa und Asien. Kultur­ge­schichte Mur­naus.

Museum, Murnau

Gabriele Münter-Haus

Gabri­ele Münter lebte bis 1914 mit Wassily Kan­din­sky und später mit Unter­bre­chun­gen mit ihrem späte­ren Lebens­ge­fähr­ten Jo­han­nes Eich­ner (1886-1958) bis zu ihrem Tode 1962 in diesem Haus.

Museum, Großweil

Freilicht­museum Glent­leiten

Vom Korn zum Brot, vom Haus­brun­nen zum Wasser­hahn: im größten Freilichtmuseum Südbayerns machen original erhaltene Gebäude die Arbeitswelt, die Bräuche und Traditionen, aber auch die Baukunst der Menschen Oberbayerns begreifbar.

Bis 3.11.2024, Oberammergau

Wech­sel­spiel(zeug)

Die Voraus­setzun­gen für die Ent­stehung erz­ge­birgi­scher Volks­kunst und Ober­ammer­gauer Schnitz­kunst waren ähnlich, ihre Ent­wick­lung jedoch sehr unter­schied­lich.

Bis 3.11.2024, Garmisch-Partenkirchen

Georg Gras­egger „…die Welt ins Bildhafte reißen”

Gras­egger hielt den zen­tralen Moment in Gips, Bronze oder Holz wie in einem filmi­schen Stand­bild in hand­werk­licher Per­fek­tion fest.

Museum, Kochel am See

Franz Marc Museum

Samm­lung Franz Marc und Blauer Reiter.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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