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28.6.2023
Fauquet. Phenomena zu „Hélène Fauquet. Phenomena”, CH-8750 Glarus

Ausstellung 09.07. bis 19.11.23

Hélène Fauquet. Phenomena

Kunsthaus Glarus

Im Volksgarten
CH-8750 Glarus
Ganzjährig:
Di-Fr 14-18 Uhr
Sa-So 11-17 Uhr

Als sich Hélène Fauquet mit dem Ausstellungsraum genauer zu beschäftigen begann, fühlte sie sich unmittelbar an den gleichnamigen Film von Dario Argento erinnert. Dieser obskure Film veranlasste sie dazu, die Umgebung genauer dahingehend zu studieren, wie sich atmosphärische Vorlagen und die Erinnerung daran auf uns auswirken können. Mit Augenmerk auf die Fähigkeit des Auges, bestimmte Bilder einzufangen und sie in der Erinnerung abzuspeichern, stellen die „Schreine” oder „Altare”, die in der Ausstellung zu sehen sind zur Debatte, wie Informationen physisch abgespeichert werden, wie sie die Betrachter in ihrer Wahrnehmung verarbeiten und auch, wie ein Bild sich in einem System von Bildobjekten behauptet oder einordnet.

Phenomena (1985) ist der am meisten „naturbezogene” Film des Giallo-Meisters und wurde grösstenteils in der Schweiz gedreht (Säntis-Region, Thurwasserfälle, Zürichsee). Durch die regionale Nähe eröffnen sich im Film Eindrücke und Settings, die visuelle Ähnlichkeiten mit der Umgebung im Kanton Glarus aufweisen. Der Film ist durchdrungen vom Motiv des Föhn, einem Wind, der in seiner spezifischen Qualität in dieser Gegend besonders vorzufinden ist und dem nachgesagt wird, die Ursache für Lawinen und Wahnvorstellungen zu sein. Argento berichtete sogar, dass er den Föhn auf der Haut spürte, als er das Drehbuch schrieb.

Gegenstand des Filmes sind Zusammenhänge wie etwa die psychischen Kräfte von Insekten, Abweichungen und diverse Fäulnisprozesse. Während aber im Laufe des Filmes unterschiedliche Naturgewalten thematisiert werden, stilisiert sich doch der Wille zum Leben als stärkste Kraft empor. Argento gestaltet diese Natur mit Hilfe eines Heavy-Metal-Soundtracks und Armani-Bekleidung noch weiter aus, um dadurch einen inhomogenen, traumhaften Raum abzubilden, der von Kriminalität und Geheimnissen dominiert wird. Seine Filme zeichnen sich generell durch einen gewissen auratischen Anspruch aus, in dem die Realität oft rätselhaft ist und ihre herrschenden Gesetze wie Zeichen einer gross angelegten Verschwörung wirken.

In einer weiteren Übertragung bearbeitet Fauquet im Zusammenhang mit den Prozessen der Kommerzialisierung Bilder, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von Marketingbildern für Parfüme oder andere Luxusprodukte zum Einsatz kommen. Mit manipulierten Abbildungen von „Tropfen” und „Blasen” schafft sie neue Konstellationen von Bildern, deren Erscheinung abstrakte Konzepte von Schönheit, Transparenz oder Jugend als unidentifizierte Formen darstellt.

POI

Ausstellungsort

Kunst­haus Glarus

Wech­sel­aus­stel­lun­gen schwei­ze­ri­scher und inter­natio­naler Gegen­warts­kunst, vor­wie­gend einer jünge­ren Künstler­gene­ration. Paral­lel dazu Teile der Samm­lung, mehr­heit­lich Ge­mälde und Plasti­ken von Schweizer Künst­lern.

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Das tra­gi­sche Schick­sal der 1782 durch das Schwert hin­ge­rich­teten Magd Anna Göldi. Der Prozeß und die aus­führ­lichen Folter­proto­kolle. Men­schen­rechte.

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Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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