Ausstellung 09.07. bis 19.11.23
Als sich Hélène Fauquet mit dem Ausstellungsraum genauer zu beschäftigen begann, fühlte sie sich unmittelbar an den gleichnamigen Film von Dario Argento erinnert. Dieser obskure Film veranlasste sie dazu, die Umgebung genauer dahingehend zu studieren, wie sich atmosphärische Vorlagen und die Erinnerung daran auf uns auswirken können. Mit Augenmerk auf die Fähigkeit des Auges, bestimmte Bilder einzufangen und sie in der Erinnerung abzuspeichern, stellen die „Schreine” oder „Altare”, die in der Ausstellung zu sehen sind zur Debatte, wie Informationen physisch abgespeichert werden, wie sie die Betrachter in ihrer Wahrnehmung verarbeiten und auch, wie ein Bild sich in einem System von Bildobjekten behauptet oder einordnet.
Phenomena (1985) ist der am meisten „naturbezogene” Film des Giallo-Meisters und wurde grösstenteils in der Schweiz gedreht (Säntis-Region, Thurwasserfälle, Zürichsee). Durch die regionale Nähe eröffnen sich im Film Eindrücke und Settings, die visuelle Ähnlichkeiten mit der Umgebung im Kanton Glarus aufweisen. Der Film ist durchdrungen vom Motiv des Föhn, einem Wind, der in seiner spezifischen Qualität in dieser Gegend besonders vorzufinden ist und dem nachgesagt wird, die Ursache für Lawinen und Wahnvorstellungen zu sein. Argento berichtete sogar, dass er den Föhn auf der Haut spürte, als er das Drehbuch schrieb.
Gegenstand des Filmes sind Zusammenhänge wie etwa die psychischen Kräfte von Insekten, Abweichungen und diverse Fäulnisprozesse. Während aber im Laufe des Filmes unterschiedliche Naturgewalten thematisiert werden, stilisiert sich doch der Wille zum Leben als stärkste Kraft empor. Argento gestaltet diese Natur mit Hilfe eines Heavy-Metal-Soundtracks und Armani-Bekleidung noch weiter aus, um dadurch einen inhomogenen, traumhaften Raum abzubilden, der von Kriminalität und Geheimnissen dominiert wird. Seine Filme zeichnen sich generell durch einen gewissen auratischen Anspruch aus, in dem die Realität oft rätselhaft ist und ihre herrschenden Gesetze wie Zeichen einer gross angelegten Verschwörung wirken.
In einer weiteren Übertragung bearbeitet Fauquet im Zusammenhang mit den Prozessen der Kommerzialisierung Bilder, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von Marketingbildern für Parfüme oder andere Luxusprodukte zum Einsatz kommen. Mit manipulierten Abbildungen von „Tropfen” und „Blasen” schafft sie neue Konstellationen von Bildern, deren Erscheinung abstrakte Konzepte von Schönheit, Transparenz oder Jugend als unidentifizierte Formen darstellt.
Ausstellungsort
Wechselausstellungen schweizerischer und internationaler Gegenwartskunst, vorwiegend einer jüngeren Künstlergeneration. Parallel dazu Teile der Sammlung, mehrheitlich Gemälde und Plastiken von Schweizer Künstlern.
Museum, Ennenda
Das tragische Schicksal der 1782 durch das Schwert hingerichteten Magd Anna Göldi. Der Prozeß und die ausführlichen Folterprotokolle. Menschenrechte.
Museum, Näfels
Historische Räume von 1645: Sala terrena und Palastkapelle mit hervorragenden Stukkaturen, prachtvolle Folge von Täferzimmern. Textil-, Militär-, Skisport- und Wohnmuseum.
Bis 27.10.2024, Schwyz
Kinder wurden auch in der Schweiz als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, arbeiteten viele Stunden, übernahmen gefährliche sowie gesundheitsschädigende Aufgaben und durften oft nicht in die Schule.
Bis 24.11.2024, St. Gallen
Museum, Weesen
Bis 22.9.2024, St. Gallen
Bis 3.11.2024, Appenzell
In Appenzell Innerrhoden erlebt der Tourismus ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen rasanten Aufschwung. Die Ausstellung richtet den Blick auch hinter die Kulissen des Fremdenverkehrs.