Feines Steingut aus Sammlerschränken

Feine Tafelgeschirre und Haushaltsgeschirre aus „Steingut“, einer im 18. Jahrhundert erfundenen Feinkeramik, waren über Jahrzehnte äußerst beliebt und befanden sich in den vornehmsten Häusern Europas. Josiah Wedgwood mit seiner Fabrik „Etruria“ in England war der berühmteste Hersteller dieser Edelkeramik.

In Steingut ließen sich die Modetrends des Rokoko, des Klassizismus, des Empire und des Biedermeier besonders schnell, qualitativ hochwertig und preisgünstig umsetzten.

Gut erhaltene Objekte dieser Zeit sind heute äußerst rar und nur in wenigen Sammlungen öffentlich zugänglich, denn vieles befindet sich nach wie vor in Familienbesitz.

Das Museum zeigt etwa 700 Glanzstücke europäischen Steinguts aus 3 großen Privatsammlungen. An thematisch gestalteten Vitrinen kann der Besucher vorbeiwandern und die vielfältige Pracht der Tafelgeschirre des Adels und des wohlhabenden Bürgertums betrachten.

Von manchen Stücken kennen wir sogar noch die Vorbesitzer, etwa die bayerische Königsfamilie, die Markgrafen von Baden, die Barone Nothaft oder Graf Stauffenberg.

Ein weiterer Schwerpunkt dieser ungewöhnlichen Sonderausstellung ist ein erstmaliger Gesamtüberblick über die 25 Steingutfabriken im Königreich Bayern, die von 1806 bis 1918 feine Tafel- und Haushaltsgeschirre hergestellt haben.