Felix-Müller-Museum
im Zehntspeicher
Seit 1948 lebte und wirkte der in Augsburg geborene Bildschnitzer Felix Müller (1904-1997) in Neunkirchen am Brand, wo er 1961 sein eigenes Wohnhaus baute. Mit seinen Entwürfen prägte er das Ortsbild während der 50er und 60er Jahre in nachhaltiger Weise.
Während der 20er und 30er Jahre lebte der Künstler in Laubendorf bei Fürth. Durch seine stilistische Nähe zum Expressionismus geriet er unter der Naziherrschaft unter Druck, das KZ drohte. 1940 wurde Felix Müller zur Wehrmacht eingezogen und musste an die russische Front. Aufgrund glücklicher Umstände durfte er auch dort künstlerisch arbeiten. Wie alle Werke Felix Müllers sind auch diese voller Kraft und echter Spiritualität. Durch Krieg und Nachkriegszeit gingen jedoch die meisten frühen Werke verloren.
In stetiger Auseinandersetzung mit der Kunst der Moderne, aber auch des Mittelalters sowie außereuropäischer Kulturen schuf Felix Müller aus einer inneren Notwendigkeit heraus überwiegend religiös-expressive Werke wie Kruzifixe. Doch gehören auch Gemälde mit Motiven aus der fränkischen Landschaft, Porträts und Gebrauchskunst für öffentliche und private Auftraggeber zu seinem Gesamtwerk. Sein künstlerisches Erbe umfasst ca. 4000 Grafiken und über 150 Gemälde und Skulpturen. Hunderte von Briefen aus seiner Feder dokumentieren seinen wechselvollen Lebensweg.
Im Museum werden in wechselnden Präsentationen ca. 50 Werke des Künstlers: Porträts in Bleistift, Kreide und Öl, Landschaftsbilder in Aquarell und Farbkreide, Tonplastiken, Bronzeskulpturen und Werke aus Holz ausgestellt. In einer Ecke wurde die Küchennische seines Hauses nachgestellt. Auch von Felix Müller eingesprochene Tonaufzeichnungen können abgehört werden.