Historische Felsengänge
Das faszinierende Labyrinth aus einer Vielzahl von Gewölben und Gängen wurde ab dem Jahr 1380 in den Fels geschlagen: eine einzigartige Kelleranlage, die sich stellenweise über vier Stockwerke erstreckt und über einen sehr langen Zeitraum zur Gärung und Reifung des Nürnberger Rotbieres diente.
Die meisten der heute bekannten Felsengänge und Felsenkeller liegen in der nördlichen Altstadt. Einige Stollen dienten auch der Wassergewinnung, der längste von ihnen führte Wasser in den Keller des Nürnberger Rathauses.
Um die erwünschte Kühlung des Bieres zu gewährleisten, wurden über die Etagen hinweg sogenannte Kühldome geschlagen, die im Winter mit Eis aufgefüllt wurden. Mit der Verbreitung moderner Kühltechnik verloren die Felsengänge ihre ursprüngliche Bedeutung als kühle Lagermöglichkeit. Ab 1912 wurden die Keller von der Lebensmittel-Firma Harrer genutzt, die dort vor allem Salzgurken lagerte. Eines der Gurkenfässer steht noch in einer Ecke.
Im Zweiten Weltkrieg waren die alten Bierkeller von besonderer Bedeutung für das Überleben der Nürnberger Bevölkerung während der Bombardierungen der Stadt. Nach den ersten Bombenangriffen im Jahre 1940 wurden zudem etliche Kunstgegenstände eingelagert (Kunstbunker).