Burg
Die Festung auf dem gleichnamigen, 588 m hohen Berg bei Schnaittach in der Fränkischen Alb wurde zwischen 1729 und 1760 vom Kurfürsten von Bayern nach französischem Vorbild als bedeutende Rokoko-Festung errichtet und ersetzte einen Vorgängerbau aus dem frühen 14. Jahrhundert, der wiederholt baulichen Veränderungen unterworfen war und 1703 endgültig zerstört wurde.
Zeitweise waren am Rothenberg 400 Soldaten stationiert. In Kriegszeiten fand zudem die Bevölkerung der umliegenden Orte mitsamt ihrem Vieh und Hab und Gut in der Wehranlage Unterschlupf.
Stachel im Fleisch der Nürnberger
Während des Dreißigjährigen Krieges spielte die von bayerischen Truppen besetzte mittelalterliche Burg eine für die protestantische Reichsstadt Nürnberg sehr nachteilige Rolle.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die inzwischen stark befestigte Burg 1703 von den kaiserlichen Truppen eingenommen und gründlich zerstört. Nach dem Friedensschluss von 1714 ließ Kurfürst Max Emanuel die Festung stärker als ehedem wieder aufbauen. Im österreichischen Erbfolgekrieg bewährte sie sich glänzend, als sie 1744 den Ansturm der österreichischen Armee standhielt.
Verfall
Mit dem Ende des Territorialstaats und der Gründung des Freistaats Bayern im Zuge der Napolenischen Kriege wurde der militärisch-strategisch unbedeutend gewordene Rothenberg zunächst zum Bayerischen Militärgefängnis umwidmet, 1841 dann aber geräumt und endgültig dem Verfall preisgegeben.
Tourismus
Im Zuge der Einführung arbeitsfreier Wochenenden, des damit einhergehenden veränderten Freizeitverhaltens und des aufkommenden Nahtourismus erfuhren der Rothenberg und die Festungsruine neue Aufmerksamkeit. Die Eröffnung der Bahnlinie von Nürnberg nach Simmelsdorf verstärkte diesen Trend.
Der 1892 gegründete Heimat- und Verschönerungsverein machte es sich zur Aufgabe, das Bauwerk und seine unmittelbare Umgebung für den Tourismus zu erschließen, zu pflegen und für die Allgemeinheit begehbar zu machen. Ende des 19. Jahrhunderts war der Rothenberg bereits ein äußerst beliebtes Ausflugsziel.
In den Jahren 1997 bis 2008 wurde der Verfall mit großem finanziellen Aufwand seitens des Freistaates gestoppt. Die Bastion Schnaittach kann als Aussichtsplattform begangen werden, für einen großen Teil der gewaltigen Kasematten werden Führungen angeboten.
Wichtig: die Führungen (ab 3 Personen) beginnen (bei geeigneter Witterung) jeweils zur vollen Stunde und dauern ca. 50 Minuten. Die Teilnehmerzahl ist auf ca. 20 Personen begrenzt, und es besteht Helmpflicht (Helme werden gestellt).
Der Verfasser hat die Festung am 21.4.2015 besucht.
Haupthaus, München
Eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern und mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern, Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland.
Museum, Schnaittach
Gebäudeensemble mit Synagoge, Ritualbad, Rabbiner- und Vorsängerhaus. Bedeutendster Bestand an Sachzeugnissen jüdischer Landkultur in Süddeutschland.
Museum, Neunkirchen am Sand
Hopfenanbau im „Hersbrucker Gebirge“. Gegenstände rund um den Hopfen. Älteste Hopfenpflückmaschine der Welt aus dem Jahre 1906. Anbau, Ernte und Trocknung bis hin zur Bierverarbeitung. Das Leben früher: alte Küche, Drechselwerkstatt, Schule.