Ausstellung 30.05.20 bis 28.02.21
Was für ein merkwürdiger Fund aus dem Halsgraben der altehrwürdigen Cadolzburg! Eine Flaschenpost, heil bis zu diesem Moment, gefüllt mit unbeschädigten Papieren: eines davon datiert auf das Jahr 1941, beide eindeutig nationalsozialistischen Zungenschlags. Was hat es damit auf sich? Warum findet sich etwas Derartiges im Umfeld der im Mittelalter so bedeutenden Burg? Ist es gar ein Aprilscherz?
Die merkwürdige Flaschenpost steht im Zentrum der kleinen, partizipativ angelegten Sonderausstellung. Und sie wirft mehr Fragen auf als eindeutig zu beantworten sind.
Unter den Nationalsozialisten war in der Cadolzburg eine HJ-Gebietsführerschule untergebracht, im April 1945 kämpften in der Burg ein paar Deutsche gegen den amerikanischen „Feind”, der gen Nürnberg zog, mit verheerenden Folgen für die Burg, wie man weiß.
Eine Klasse der Mittelschule Cadolzburg befasste sich mit den Methoden, wie die damals etwa gleichaltrigen Teilnehmer der HJ-Lehrgänge „geschult” und für das politische System vereinnahmt wurden. Eine weitere Blickrichtung kann sich aus der offenen Reflexion der Besucher ergeben.
Ausstellungsort
Hauptburg mit imposanter Ringmauer, eine der mächtigsten Burganlagen Bayerns. Seit 2017 Erlebnisort mit moderner Ausstellung, die den Brückenschlag zwischen Mittelalter und Moderne wagt. Burggarten.
Haupthaus, München
Eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern und mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern, Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland.
Museum, Cadolzburg
Örtliches Gewerbe (Steinbruchbetriebe, Obstanbau, Holzverarbeitung), Geschichte des Ortes und der Burg. Geologie der Gegend. Der Komponist Johann Georg Pisendel.
Bis 30.4.2024, Nürnberg
Kann Spielzeug rassistisch sein? Woran erkennt man Rassismus bei Spielsachen? Und wie begegnet man dieser Problematik im Alltag und im Museum?