Beitrag v.
26.6.2022
Scherzpostkarte zu „Fürth & Nürnberg”, DE-90762 Fürth
Scherzpostkarte, die den verhinderten Zusammenschluss thematisiert
Foto © Stadtarchiv Fürth

Ausstellung 20.01. bis 11.09.22

Fürth & Nürnberg

100 Jahre gescheiterte Vereinigung

Stadtmuseum Fürth

Ganzjährig:
Di-Do, Ft 10-16 Uhr
Sa-So 10-17 Uhr
1. Do/Mt 10-22 Uhr

Die Geschichte der Städte Nürnberg und Fürth ist seit mehr als einem Jahrtausend untrennbar verbunden. Die bekannteste „Gemeinsamkeit” ist die erste Eisenbahn Deutschlands, die 1835 zwischen den beiden Nachbarn verkehrte.

Nicht ohne Grund wurde genau diese Verbindung gewählt, war sie doch seiner Zeit die verkehrsreichste in Bayern. Von einem unbedingten Gegeneinander kann also keine Rede sein: es herrschte reger Austausch.

Die fehlgeschlagene Vereinigung 1922

Anlass dieser Ausstellung ist das hundertjährige Jubiläum des gescheiterten Zusammenschlusses beider Orte 1922 zu einer Großgemeinde, denn von einer Eingemeindung Fürths war offiziell nie die Rede. Ein lokalpolitisches Erdbeben mit einer Volksabstimmung zugunsten der Fürther Unabhängigkeit verhinderte diese Pläne. So liegen die Städte früher wie heute direkt nebeneinander, meist, aber vielleicht nicht immer, in Verbundenheit.

Eine gewisse Rivalität tritt heute am ehesten durch die beiden größten Fußballvereine der Region zu Tage. Die Duelle zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg gehören zu den am meisten ausgespielten und ältesten Derbys der deutschen Fußballgeschichte. Errang 1914 zunächst die „Spielvereinigung” den ersten deutschen Meistertitel, so überflügelte der „Club” bald die Fürther bei der Anzahl. Glänzend waren die Zeiten, als beide Mannschaften den Großteil der deutschen Nationalmannschaft stellten.

Doch darüber hinaus verbindet die Gemeinden nicht nur eine gemeinsame Stadtgrenze. Zahlreiche Pendler überqueren täglich die für Auswärtige kaum bemerkbare Linie, viele Firmen residieren in der einen wie in der anderen Stadt.

Kaum unterschiedlicher jedoch könnte die Architektur sein: auf der einen Seite steht Nürnberg mit der Burg, den prunkvollen Gebäuden des Patriziats und den Monumentalbauten des 19. und 20. Jahrhunderts. Fürth dagegen verkörpert einerseits den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Marktflecken, zum anderen die Bürgerstadt mit den Prunkbauten des 19. Jahrhunderts.

Dazu gibt es eine unerschöpfliche Anzahl weiterer Themen, die die Städte verbinden und trennen.

POI

Ausstellungsort

Stadt­museum Fürth

1000-jährige Ent­wick­lung vom agrar­orien­tier­ten Markt­flecken zur moder­nen Industrie- und Handels­stadt, mit Schwer­punkt auf der Wirt­schafts­ge­schichte des 19. und 20. Jahr­hun­derts. National­sozia­lismus, Wirt­schafts­wunder­zeit, Ludwig Erhard, Max Grundig, Gustav Schickedanz, Grünes Fürth.

Museum, Fürth

Ludwig Erhard Zentrum

Lud­wig Er­hard, erster Bundes­wirt­schafts­minister und zweiter Bundes­kanzler der BRD, „Vater des deut­schen Wirt­schafts­wunders” und eine der wich­tig­sten Per­sön­lich­keiten der deut­schen Nach­kriegs­ge­schichte.

Museum, Fürth

Jüdi­sches Museum Franken in Fürth

Judaika und Alltags­gegen­stände. Ge­schich­te und Gegen­wart jüdi­schen Lebens, sozialer und wirtschaftlicher Wandel für Juden im 19. Jahrhundert. Histo­ri­sche Mikwe (1702), Laub­hütte (19. Jh.) und auf­wän­dige Stuck­ar­bei­ten.

Museum, Fürth

Kriminal­museum Fürth­/Bayern

Ge­schich­te der Für­ther Polizei und der Fürther Ge­richts­bar­keit seit 1806. Spek­ta­ku­läre Krimi­nal­fälle, Krimi­nal­tech­nik, Rechts­medi­zin. Nach­ge­stell­ter Tatort.

Museum, Fürth

kunst ga­le­rie fürth

Museum, Fürth

Rund­funk­museum Fürth

Ehe­ma­lige Direk­tion der Firma Grundig. Tech­nik- und Kultur­ge­schichte des Rund­funks in Deutsch­land: Radios, Fern­seh­appa­rate, Platten­spieler, Ton­band­geräte und spiel­be­reite Musik­boxen. Mit­mach- und Aktiv­statio­nen, Museums­café im Stil der 1950er Jahre, Museums­garten.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3098888 © Webmuseen Verlag