Geschwister in der Kunst
Bis 16.4.23, Kunsthalle Tübingen
Wir alle sind in Familien aufgewachsen und auch wenn wir diese als Heranwachsende verlassen, bleiben wir meistens weiterhin mit unserer Ursprungsfamilie in Kontakt. Was wir in unserer „Familie” erleben, ob wir Einzelkinder sind oder Geschwister haben, hat Auswirkungen auf unser gesamtes Leben.
Überraschenderweise jedoch wurde die längste und nicht selten intensivste Beziehung im Leben eines Menschen – die Geschwisterbeziehung – bislang in den Wissen- schaften kaum erforscht und noch nie zum Thema einer Ausstellung gemacht.
Die Ausstellung dokumentiert das emotionale Thema der Geschwisterbeziehung in der bildenden Kunst erstmals umfassend. Aus kulturhistorischer Perspektive machen die gezeigten Gemälde, Skulpturen, Objekte und Videos die Veränderung der Geschwisterdarstellungen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart anhand eines chronologischen Parcours anschaulich. Dieser führt vom schönen Schein der Genremalerei über das romantische und bürgerliche Geschwisterbild bis zu zeitgenössischen Darstellungen.
Gezeigt wird nicht zuletzt, dass Künstler die historischen Geschwisterdarstellungen in ihren Werken heute nicht nur kritisch und ironisch brechen, sondern darüber hinaus eigene „Tiefenbohrungen” unternehmen, die auch die herausfordernden Seiten in den Beziehungen von Geschwistern ausleuchten.