Version
9.5.2024
(modifiziert)
Statue zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona
Pavillon zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona
Eingangsbereich zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona
Kaminzimmer zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona
Zimmer zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona
Statue von hinten zu „Giardino Giusti (Gebäude)”, IT-37129 Verona

Gebäude

Giardino Giusti

Via Giardino Giusti 2
IT-37129 Verona
+39-045-8034029
info@giardinogiusti.com
Sommer:
tägl. 9-19 Uhr
Winter:
tägl. 10-18 Uhr

Der Giardino Giusti ist einer der schönsten italienischen Gärten der Spätrenaissance und bildet einen reizvollen Rahmen um den Palazzo Giusti. Er wurde Ende des XVI. Jahrhunderts begonnen und nach und nach vervollständigt und verschönert. Die hohen Zypressen, die Statuen und die Brunnen mit ihren reizvollen Wasserspielen verleihen dem Garten eine einzigartige Atmo­sphäre.

Der Giusti-Garten hatte viele Elemente mit den Gärten der Medici gemeinsam. Im Gegensatz anderen Parkanlagen, bei denen die Villa meist auf einem Hügel liegt, steht bei diesem die Residenz am Fuß desselben. Vom Haupthof mit dem Säulengang führt eine prächtige Allee hinauf zum „Belvedere”, von wo aus sich dem Besucher ein herrlicher Blick auf die Stadt bietet.

Geschichte

Ende des 13. Jahrhunderts war die Wollfärberei die Haupteinnahmequelle Veronas, und die Familie Giusti zog von ihrer toskanischen Heimat nach Verona, um ihre Interessen in diesem Bereich zu fördern. Im Jahr 1406 erwarb Provolo Giusti ein Grundstück an der antiken Straße vor der alten Stadtmauer, wo fortan zwei Jahrhunderte lang Wolle in Färbemittel getränkt und zum Trocknen aus­gelegt wurde.

Die Fabrikgebäude wurden im Laufe des sechzehnten Jahrhunderts durch einen eleganten Palazzo ersetzt. Dahinter wurde ein formaler Garten mit niedrigen Hecken, Zypressen, Springbrunnen und Grotten nach der Mode der Zeit angelegt. Die treibende Kraft hinter dieser Umgestaltung war Agostino Giusti (1548-1615), ein gelehrter Mann mit leidenschaftlichem Interesse an Musik und Malerei. Der Giardino Giusti war obligatorischer Zwischenstopp für Mozart, Goethe, Zar Alexander I. und viele andere bekannte Reisende.

Gestaltung

Der untere Garten ist in neun quadratische Abschnitte unterteilt und wird von den Statuen von Diana, Venus, Atalanta, Apollo und Adonis beherrscht. Die Hauptachse des Gartens bildet die Zypressenallee, die hinauf zur Grotte führt, und über der eine riesige, in den Felsen gehauene Groteske thront. Zur Rechten liegt das Labyrinth, während sich auf der linken Seite ein Parterre im französischen Stil, der Zitrusgarten und die sogenannte Vaseria befinden, in der die Pflanzen in ihren Töpfen über­wintern.

Im Gegensatz zum streng geometrischen Teil des Gartens ist der bewaldete bewusst so angelegt, dass er den Besucher beim Aufstieg über die steilen und schattigen Pfade in Erstaunen versetzt. Der felsige Abgrund, die Grotte, das Spiel von Licht und Schatten und die Perspektiven sind künstlich geschaffen, um beim Betrachter Gefühle von Überraschung und Verwunderung hervorzurufen. Eine geheime Treppe, die sich in dem in die Felswand gegrabenen Türmchen verbirgt, führt zum höchsten Punkt des Gartens hinauf. Vom Aussichtspunkt über der grotesken Maske genießt man einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt Verona.

Die Residenz

Der Aurora-Saal, der bedeutendste Raum des Appartements, wurde 1766 mit Fresken des Veroneser Malers Francesco Lorenzi (1720-1784) zu mythologischen Themen ausgestattet. Lorenzi war von 1745 bis 1750 in der venezianischen Werkstatt von Giovanni Battista Tiepolo tätig, und es wird vermutet, dass die Familie Giusti ursprünglich ihn mit der Ausführung dieses Werks beauftragt hatte. Der Triumph der Aurora nimmt die Mitte der Gewölbedecke ein. Sie wurde durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs beschädigt und 1954 restau­riert.

Die aus dem 20. Jahrhundert stammenden Teile des Appartements zeigen jenen Einrichtungsstil, als sowohl die Räume für die Gäste als auch die Art und Weise wie sie bewirtet werden intimer geworden waren: an der Wand hängen nicht die Familienporträts, sondern gerahmte Fotografien. Der Speisesaal bot gerade einmal 30 Gästen Platz. In jenen Jahren blieb auch der berühmte Garten nicht von den Veränderungen des Geschmacks verschont: in Ermangelung von Akklimatisierungshäusern für Pflanzen, die aus ganz anderen Klimazonen kamen, brachten die Menschen die Neuankömmlinge in der Wärme ihrer Häuser unter.

Der Verfasser hat den Giustigarten am 2. August 2023 besucht.

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