Glaubensfragen

Die Ausstellung widmet sich einem bis heute ungebrochen aktuellen Thema, dargestellt am Beispiel der Religionen in Süddeutschland im Mittelalter. Sie zeigt auf, dass die multikulturelle Gesellschaft keine Neuheit unserer Gegenwart ist, sondern eine Realität, mit der und in der wir schon lange leben.

Im Einzugsbereich zwischen Ulm und dem Bodenseeraum lebten in den Jahrhunderten vor der Reformation sogenannte „rechtgläubige” Christen, Anhänger verschiedener „gegenkirchlicher” Bewegungen sowie Juden. Auch wenn es zu dieser Zeit keine hier siedelnden Moslems gab, so wurden der Koran und die islamischen Wissenschaften doch sehr aufmerksam wahrgenommen und studiert.

Am Beispiel seltener, inhaltlich und künstlerisch herausragender Handschriften, Miniaturen, Gemälde und Skulpturen aus der Region und aus diesen Jahrhunderten zeigen wir auf, dass Auseinandersetzungen zwischen den Religionen nicht nur mündlich, sondern auch in Schriften und Bildern geführt wurden. Ebenso wird deutlich, dass Christentum, Judentum und Islam auf einem gemeinsamen Fundament beruhen.

Alle gezeigten Objekte erzählen ihre eigene Geschichte und Aktualität. Die Ulmer Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ulmer Museums mit dem Museum of the Bible, USA.