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8.4.2022
Habalukke zu „Habalukke - Schätze einer vergessenen Zivilisation”, DE-79098 Freiburg im Breisgau

Ausstellung 07.04. bis 31.07.22

Habalukke - Schätze einer vergessenen Zivilisation

Archäologisches Museum Colombischlössle

Rotteckring 5
DE-79098 Freiburg im Breisgau
Ganzjährig:
Di, Do-So 10-17 Uhr
Mi 10-19 Uhr

„Im Jahr 1902 entdeckte Oberst Affolter auf der Rückkehr von einer Studienreise durch die Kykladen die Insel Sehnah, die allzu häufig auf den Landkarten fehlt. Dort, mitten im Mittelmeer, fand er eine ihm unbekannte Zivilisation: Habalukke.” So beginnt die vom zeitgenössischen Berner Künstler Hans-Ulrich Siegenthaler geschaffene „reale Fiktion”.

Tatsächlich ist Oberst Affolter niemand anderes als das Alter Ego des Künstlers. Sorgfältig und mithilfe archäologischer Methoden hat dieser eine ganze Kultur zum Leben erweckt. Seiner Erfindungslust waren dabei keine Grenzen gesetzt: Siegenthaler hat nicht nur jede Menge Habalukke-Skulpturen geschaffen, sondern auch Fundtafeln, Modelle von Ausgrabungen oder einen Briefwechsel mit Archäologie-Kollegen. Dabei ist es ihm gelungen, einer möglichen Realität so nahe zu kommen, dass die Erfindung sogar für anerkannte Archäologen nicht sofort ersichtlich ist.

Der gezeigte Überblick über die Geschichte der Habalukke-Kultur lässt das Publikum zunächst bewusst im Unklaren. Der Rundgang beginnt bei der Proto-Habalukke-Kultur aus der Jungsteinzeit: Bei den Statuetten aus gebranntem, orangefarbenem Ton handelt es sich häufig um weibliche Statuetten mit üppigen Formen, teilweise reich verziert. Opferkönige oder Gottheiten mit erhobenen Armen spiegeln die Mythen einer Kultur wider, die vom Ideenaustausch mit dem östlichen Mittelmeerraum geprägt war.

Oberst Affolter war nicht nur Entdecker und Forscher, er war auch in der Kunstszene seiner Zeit bestens vernetzt. Mit August Macke, der selbst die Insel Sehnah besuchte und Affolters Schwester Bernadette in Kandern unterrichtet haben soll, verband ihn eine enge Freundschaft. In der Ausstellung belegt diese Verbindung ein Porträt von Affolters Schwester, das augenscheinlich von Macke gemalt ist – oder hat Siegenthaler hier selbst den Pinsel geschwungen?

Das Archäologische Museum stellt den Habalukke-Figuren in der Ausstellung zwei sogenannte Kykladen-Idole gegenüber. Die hochkarätigen Originale, Leihgaben des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, sind charakteristisch für die berühmte Kykladenkultur.

POI

Ausstellungsort

Archäo­logisches Museum Colombi­schlössle

Archäologie Südbadens: Steinzeit, Bronzezeit, Kelten (Fürstengrab von Ihringen), Römerzeit (Wandgemälde), Alamannenschatzkammer.

Museum, Freiburg im Breisgau

Museum Natur und Mensch

Kultur­ge­schichte und Kunst außer­euro­päi­scher Völker. Regio­nale Geo­logie, Paläon­tologie, Mine­ralogie, Berg­bau; Edel­stein­kabinett; Zoo­logie: Vogel­saal, Insekten.

Museum, Freiburg im Breisgau

Augu­stiner­museum

Gold­schmiede­werke, mittel­alter­liche Tapis­serien (Wand­teppi­che), Gemälde von Cra­nach, Baldung, Grüne­wald, Feuer­bach, Thoma u.a., Skulp­turen vom Münster.

Museum, Freiburg im Breisgau

Museum für Stadt­geschichte im Wentzinger­haus

Spät­barockes Haus des Malers, Bild­hauers, Archi­tekten und Stifters Johann Chri­stian Wen­tzin­ger (1710-1797). Schätze aus 900 Jahren Stadt­ge­schichte.

Museum, Freiburg im Breisgau

Museum für Neue Kunst

Kunst des Ex­pres­sio­nis­mus, Neue Sach­lich­keit, Ab­strak­tion nach 1945, Neue Ten­den­zen.

Museum, Freiburg im Breisgau

Frei­bur­ger Fas­net­mu­seum

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