Museum
Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude im klassizistischen Baustil, ein Ensemble mit Garten, Gartenhaus und einem kleinen Teil des ehemaligen Hoftheaters, zeigt Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Skizzen und gesammelte Raritäten des Stifters des Malers Ludwig Doerfler, dazu erlesene und wertvolle Exponate zur Geschichte Schillingsfürsts und Umgebung aus der Sammlung Baumann sowie einige Ehrenzimmer.
Ludwig Doerfler
Neben dem Dienst in der Bayerischen Landespolizei in München besuchte der begabte junge Ludwig Doerfler (1905-1992) fast 10 Jahre lang eine private Malschule in Schwabing, studierte dann 12 Semester an der Akademie der Bildenden Künste in München und räumte allerlei Preise und Stipendien ab. Doch dann begann der Krieg. Sein Atelier, seine Radier-Werkstatt und viele seiner Bilder wurden zerstört.
Dem Neuanfang in seinem Heimatort Schillingsfürst – ein kleines Haus mit Atelier im Dach und herrlichem Ausblick – folgten ausgedehnte Reisen nach Venedig, Südtirol, Spanien und Frankreich. 1974 schließlich kaufte Doerfler das ehemalige Amtsgerichtsgebäude: das heutige Museum, das als Stiftung den gesamten künstlerischen Nachlass sowie von ihm gesammelte antike Möbel, Teppiche, Textilien und Trachten bewahrt und ausstellt.
Der Nachlass des „Frankenmalers”, ein Querschnitt aus über 60 Jahren seines Schaffens, umfasst insgesamt über 2.200 Bilder, von der kleinsten Skizze, die Ludwig Doerfler mit „Südzucker-Papier” auf die Rückseiten von Briefen oder Wahlplakaten zeichnete, bis zum großen Tafelbild. Alle Maltechniken sind vertreten: Öl auf Leinwand, Papier, Holz oder Karton; Aquarelle, Bleistift-, Tuschezeichnungen, Radierungen und Tempera-Bilder.
Geschichte Schillingsfürsts
Als „Haus der Heimat” stellt das Museum aber auch die musealen Teppiche, Schränke, Truhen, Tische, Stühle, Töpferwaren und Trachten aus, die Ludwig Doerfler gesammelt hat, ergänzt um weitere Möbel und Textilien, Zinn- und Steinzeug, Glasgegenstände, sog. „Feierabendziegel”, Pfeifen, Feuerwaffen und vieles mehr, die der leidenschaftliche Sammler und Mäzen Hermann Baumann (1928-2015) zusammengetragen hat: seltene Pretiosen, fast immer mit historischem Bezug zu Schillingsfürst und Umgebung.
Eine große Bereicherung für das Haus der Heimat ist auch die Schmiede im Gartenhaus.
Waltraud Beck
Die Malerin Waltraut Beck (1928-2017), deren Anliegen es war, die Frau in der Geschichte sichtbar zu machen, und die dabei auf die Anfänge der Menschheit zurückging, archaische Frauenbilder und -figuren neu interpretierte, übergab einen großen Teil ihrer einzigartigen Serien, Zyklen und Objekte der Ludwig-Doerfler-Galerie als Schenkung.
Gerda Sattler
Die Kunstwerke der international bekannte Malerin (1938-2001) und vor allem „Pferdemalerin” wurden in Einzelaustellungen auf der ganzen Welt ausgestellt. Die Stiftung umfaßt über 70 Gemälde von Pferden, Landschaften und figürlichen Kompositionen.
Horst Haitzinger
Der 1939 geborene ehemalige Studienkollege Ludwig Doerflers ist seit mehr als fünfzig Jahren einer der führenden deutschen Karikaturisten und ein präziser Beobachter des politischen Geschehens. Sein Weitblick und seine spezielle Art, das jeweilige Motiv „auf den Punkt” zu treffen, gräbt sich nachhaltiger im Gedächtnis ein als so mancher Leitartikel. Die im Museum ausgestellten Zeichnungen, Aquarelle und Karikaturen zeigen ihn als Künstler, Maler und auch Propheten.
Bernhard Heisig
Der Maler und Grafiker, Professor und Übervater der Leipziger Schule (1925-2011) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der DDR-Kunst. Neben einer Reihe von Porträts sind Heisigs malerische Kreidelithographien, Themen aus einer langen Serie von grauenvollen Kriegsthemen, die Serie „Der faschistische Alptraum”, Illustrationen zu Faust und Theodor Fontane sowie Gemeinschafts-Ölgemälde mit Ehefrau Gudrun Brüne-Heisig zu sehen.
Im gleichen Haus
Die „Geheimsprache” Jenisch, die seit dem 18. Jahrhundert zu Schillingsfürst gehört.
Schloss, Schillingsfürst
Reichskanzler Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Familien Sayn-Wittgenstein und Radziwill. Jagdleidenschaft der früheren Schlossbewohner. Museum der französischen Fremdenlegion, Liszt-Museum, Fürstlicher Falkenhof.
Zoo, Schillingsfürst
Frei fliegende Greifvögel, Eulengarten.
Museum, Schillingsfürst
Einzigartige Ochsentretanlage der fürstlichen Wasserversorgung, erbaut von Martin Löhner im Jahre 1702. Wohnkultur des 18. Jhdts., altes Handwerk, Kräutergarten.
Diorama, Schillingsfürst
Wasserturm im wilhelminischen Leuchtturmstil, ausgemalt mit Motiven des französischen Malers Michel Leroux.
Museum, Leutershausen
Erster Motorflug Gustav Weißkopfs in Connecticut 1901, zwei Jahre vor den Gebrüdern Wright. Flugpioniere wie Anthony Fokker, Louis Blériot, Amelia Earhart und „Wrong Way Corrigan”.
Museum, Rothenburg o.d.T.
Bedeutendstes Rechtskundemuseum der Bundesrepublik. Rechtsgeschehen, Gesetze und Strafen der vergangenen 1000 Jahre. Instrumente der Folter und Geräte zum Vollzug der Leibes- und Lebensstrafen sowie der Ehrenstrafen.
Bot. Garten, Rothenburg o.d.T.
Asiatischer Wassergarten mit Bachläufen über mehrere Stufen und kleinen Wasserfällen.