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2.8.2012
Heeresgeschichtliches Museum zu „Heeresgeschichtliches Museum (Museum)”, AT-1030 Wien
Heeresgeschichtliches Museum

Museum

Heeresgeschichtliches Museum

Militärhistorisches Institut, Arsenal, Objekt 1

Ghegastraße
AT-1030 Wien
01-79561-0
contact@hgm.at
Ganzjährig:
tägl. 9-17 Uhr

Das HGM, eines der bedeutendsten militärhistorischen Museen weltweit, liegt direkt im Herzen des Arsenals, einem architektonischen Meisterwerk aus 31 Backsteinbauten. Es thematisiert mehr als vier Jahrhunderte der Österreichischen Streitkräfte: Ereignisgeschichte der Habsburgmonarchie bis 1918, Geschichte Österreichs bis 1945, Marinegeschichte, Waffen, Uniformen, Fahnen, Orden und allgemeine Kulturgeschichte.

30jähriger Krieg

Die ersten Abschnitte des Museums sind dem Europa des 16. und 17. Jahrhunderts gewidmet. Der Kampf um Macht, Territorien und Einfluss führte immer wieder zu kriegerischen Konflikten, in denen das Heilige Römische Reich eine wichtige Rolle spielte. Der Konflikt zwischen dem Kaiser und den Reichsfürsten und Ständen wie auch die Konkurrenz der Großmächte fand schließlich im Dreißigjährigen Krieg einen vorläufigen Höhepunkt.

Maria Theresia

Parallel zur Herausforderung durch das Osmanische Reich war das Habsburgerreich auch mit einer unter König Ludwig XIV. (1638-1715) expansionistisch geprägten französischen Außenpolitik konfrontiert. Nicht zuletzt auf der Basis der militärischen Erfolge Prinz Eugens festigte die Habsburgermonarchie ihre Stellung als europäische Großmacht. Maria Theresia mußte im sogenannten Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748) ihre Länder gegen fast alle Nachbarn verteidigen. An der Spitze ihrer Gegner stand König Friedrich II. von Preußen (1712-1786), dem sie schließlich Schlesien abtreten musste.

Revolutionen

Am Ende der Regierungszeit Josephs II. war das Habsburgerreich gemeinsam mit Russland in einen teuren, jedoch wenig erfolgreichen Krieg gegen das Osmanische Reich verwickelt. Währenddessen vollzogen sich in Frankreich Umbrüche von welthistorischer Tragweite: am 14. Juli 1789 stürmten in Paris aufgebrachte Volksmassen die Bastille, das Symbol der verhassten Herrschaft König Ludwigs XVI. Der nachfolgende Krieg dauerte bis 1797. Ein zweiter Krieg gegen Napoleon führte zur Abtretung Tirols an das mit Frankreich verbündete Bayern. Ende März 1814 dankte Napoleon ab. Der zwischen November 1814 und Juni 1815 stattfindende Wiener Kongress diente der Neuordnung Europas. Am 13. März 1848 schließlich brach auch im Kaisertum Österreich die Revolution aus.

Radetzky

Im Jahr 1848 nahm das Königreich Sardinien die revolutionären Vorgänge in der Lombardei und in Venetien zum Anlass, Österreich den Krieg zu erklären, und in Ungarn formierten sich revolutionäre und nationale Kräfte, die den Marsch auf Wien begannen. Feldmarschall Joseph Wenzel Graf Radetzky besiegte das sardisch-piemontesische Heer in einer Reihe von Gefechten und Schlachten und schloss einen Waffenstillstand. 1864 zog Österreich gemeinsam mit Preußen gegen Dänemark in den Krieg, da dessen König das überwiegend deutschsprachige Fürstentum Schleswig in den dänischen Staat integrieren wollte. Der Friede von Prag verdrängte das Kaisertum Österreich aus dem Deutschen Bund.

Franz Joseph

1866 wurde das Verhältnis der Länder der ungarischen Krone zum übrigen Reich neu geregelt. Die Habsburgermonarchie zerfiel in zwei Reichsteile, nämlich die „im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder” (Cisleithanien) und die Länder der ungarischen Krone (Transleithanien). Die Spannungen zwischen Österreich-Ungarn, Serbien und Russland verschärften sich zu einer Zeit, als die Entwicklung der Balkanhalbinsel allgemein von großer Instabilität, Grenzverschiebungen und einer Verdrängung des Osmanischen Reiches geprägt war. Hoffnung verband sich mit der Person des Kronprinzen Rudolf und nach dessen Tod mit dem neuen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand (1863-1914).

Sarajevo

Dem Attentat von Sarajevo, das eine diplomatische Krise und letztendlich den Ersten Weltkrieg auslöste, ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Hier befindet sich einer der Höhepunkte der gesamten Schausammlung des Museums, nämlich das Gräf & Stift Automobil, in dem der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek am 28. Juni 1914 ermordet wurden. Deutlich sind darauf die Spuren beider Attentate zu sehen. Für Österreich-Ungarn trug an der Ermordung des Thronfolgers allein Serbien die politische Schuld. Aus einem zunächst scheinbar begrenzten Konflikt entwickelte sich binnen weniger Wochen ein Bündniskrieg und schließlich ein Weltenbrand.

Erster Weltkrieg

Der beabsichtigte „lokale Krieg am Balkan”, der mit der österreichisch-ungarischen Kriegserklärung am 28. Juli 1914 ausgelöst wurde, eskalierte aufgrund des tiefgehenden gegenseitigen Misstrauens, des polarisierten Bündnissystems und der militärischen Erfordernisse innerhalb einer Woche zum europäischen und dann zum Weltkrieg. Damit standen Österreich-Ungarn, das Deutsche Reich und das Osmanische Reich als „Mittelmächte” den „Entente”-Staaten Russland, Frankreich und Großbritannien sowie Serbien und Belgien gegenüber. Im Mai 1916 scheiterte Österreich-Ungarn mit seinem Versuch, durch eine Offensive aus Südtirol Italien zu besiegen. Die Ernährungskrise erreichte 1918 katastrophale Ausmaße, und Österreich-Ungarn war immer mehr vom Zerfall bedroht. Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Waffenstillstands waren auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie bereits nationale Nachfolgestaaten gebildet worden.

Republik und Diktatur

Auch für die deutschsprachigen Bewohner der Habsburgermonarchie formierte sich ein Nationalrat, dessen bekundeter Wille, Deutschland beizutreten, von den Alliierten im Friedensvertrag von St. Germain jedoch verboten wurde. Von 1927 an herrschten dann bürgerkriegsähnliche Zustände.

Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (1892-1934) nutzte 1933 eine Geschäftsordnungskrise im Parlament, um dieses auszuschalten und ein autoritäres Regime („Austrofaschismus”) zu errichten, unter dem auch die Verfassung aufgehoben wurde. Adolf Hitler reagierte auf eine Volksbefragung über die Unabhängigkeit Österreichs mit dem Befehl zum militärischen Einmarsch und dem gewaltsamen Anschluss an das Deutsche Reich. Das Land erlebte von März bis Mai 1945 den Zweiten Weltkrieg auf eigenem Boden und schließlich seine Befreiung durch die Alliierten.

Zweite Republik

Der Versuch, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Österreich eine eigenständige bewaffnete Macht zu schaffen, scheiterte am entschiedenen Veto der vier alliierten Besatzungsmächte.

Erst 1952 gelang es, die Grundlage für die Wiederaufstellung eines Österreichischen Bundesheeres zu schaffen, welche mit dem Erringen der vollen Souveränität 1955 eingeleitet wurde. Unter dem Motto „Landesverteidigung geht alle an” wurde dessen Konzept nicht nur von der österreichischen Bevölkerung positiv angenommen, auch das Ausland zeigte sich vom besonderen friedenserhaltenden Engagement österreichischer „Blauhelme“ beeindruckt.

Seemacht Österreich

Im ehemals österreichisch-ungarischen Kriegshafen Pola bestand bis 1918 ein eigenes Marinemuseum. Für diesen nicht unwesentlichen Teil österreichischer Militärgeschichte wurde während des Wiederaufbaus in Wien ein eigener Ausstellungsbereich geschaffen, der mittlerweile zu den Herzstücken der Dauerausstellung zählt.

Artilleriehallen

Die Geschützrohrsammlung des Heeresgeschichtlichen Museums umfasst heute rund 550 Geschütze und Rohre und zählt damit zu den bedeutendsten ihrer Art. Ein Großteil der Bestände entstammt dem alten kaiserlichen Zeughaus. Neben jenen Exponaten, die unmittelbar in den Sälen bzw. an der Vorderfront des Museums ausgestellt sind, wird das Gros der Geschützrohre in zwei eigenen Gebäuden, den sogenannten „Artilleriehallen”, gezeigt.

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Rainer Göttlinger
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