Ausstellung 11.12.21 bis 25.09.22
Heimat verspricht Geborgenheit und Überschaubarkeit, insbesondere in Zeiten großer politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Aber Heimat ist sehr vielschichtig.
Menschen verlieren ihr Heim, ihr ganzes Dorf an eine Braunkohlegrube oder an einen Krieg. Andere fühlen sich in der alten Heimat fremd und begeben sich auf die Suche nach einer oder mehrerer neuen Heimat(en). Für manche ist Heimat ganz klar mit einem Ort verbunden, den sie nie verlassen wollten, dem sie aber gezwungenermaßen den Rücken kehren müssen.
Besucher der Ausstellung betreten eine kleine Siedlung mit Dorfplatz. In den Häusern können sie sich mit verschiedenen Seiten des Heimatbegriffs auseinandersetzen: Heimat im geteilten Deutschland und Identitäten in verschiedenen Regionen, (Spät-)Aussiedler und Vertriebene, jüdisches Leben in Deutschland, Zerstörung von Heimat durch Energiegewinnungsprojekte, Heimischwerden von Menschen mit internationaler Geschichte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seit 1945.
Die Tür einer Flüchtlingsunterkunft, bemalt von einer aus Syrien nach Deutschland geflohenen jungen Frau, zeugt von dem Bemühen, den Verlust der alten Heimat zu verarbeiten und in einer potenziell neuen Heimat Halt zu finden. Das Bühnenbild einer idyllischen Spreelandschaft aus dem Dorf „Mühlrose” steht für die Bedrohung der sorbischen Minderheit, ihrer Sprache und Kultur durch den Tagebau.
In der Öffentlichkeit wird der Heimatbegriff kontrovers diskutiert, instrumentalisiert und als politischer Kampfbegriff missbraucht. Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Bedeutung von Heimat für den Einzelnen und für die Gesellschaft nachzudenken: wie kann ein moderner Heimatbegriff aussehen, der dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient?
Ausstellungsort
Umfangreiche Dauerausstellung und Wechselausstellungen zur neueren deutschen Geschichte: informativ und unterhaltend, erlebnisorientiert und besucherfreundlich, interaktiv und multimedial.
Dependance, Leipzig
Dauerausstellung zur Geschichte von Diktatur und Widerstand in der DDR vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.
Dependance, Berlin
Der „Tränenpalast” am Bahnhof Friedrichstraße ist die Abfertigungshalle für die Ausreise von Ost- nach West-Berlin. Die Ausstellung veranschaulicht den deutschen Alltag angesichts von Teilung und Grenze.
Dependance, Berlin
Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der DDR. Originalobjekte, Dokumente, Film- und Tonaufnahmen, biografische Berichte.
Ab 25.4.2024, Bonn
Die großformatigen und ungemein kraftvollen Gemälde von Katharina Grosse erzeugen durch ihre nachdrückliche, materielle Präsenz eine gesteigerte Sinneswahrnehmung.
Museum, Bonn
Rheinischer Expressionismus mit Hauptwerken August Mackes, westdeutsche Kunst der 1950er bis 1990er Jahre. Werkgruppen einzelner Künstler wie z. B. Georg Baselitz, Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Rebecca Horn.