Ausstellung 06.11.21 bis 13.02.22
Alle Jahre wieder feiert das Spielzeug Welten Museum Basel ausgiebig die Adventszeit und zeigt sich mit weihnachtlich dekorierten Schaufenstern, umgestaltetem Shop und einer Weihnachtsausstellung in besonderem Glanz.
2021 widmet sich die Ausstellung dem heiligen Nikolaus und seiner Entwicklung hin zu Santa Claus.
Sie präsentiert Sankt Nikolaus in vielen Formen und Farben: einmal erinnert seine Kleidung noch an seinen Ursprung als Bischof von Myra, ein andermal trägt er ein grünes, braunes oder blaues Gewand mit weissem Pelz, wie es sich etwa für Väterchen Frost gehört. Viktorianischer Weihnachtsschmuck mit Santas, die in Heissluftballonen oder Zeppelinen eintreffen, ist ebenso zu bewundern wie weihnachtliche Bonbonnieren, die süsse Geheimnisse bergen.
Kleine Besucherinnen und Besucher können ihr Santiglaus-Versli in der Ausstellung hinterlassen und erhalten einen Mal- und Rätselbogen. Und am 6. Dezember begrüsst natürlich Santiglaus persönlich die kleinen Gäste.
1500 Jahre fromme Verehrung, kitschige Verniedlichung, gnadenlose Vermarktung und pädagogische Vereinnahmung hat der grosse alte Mann mit dem roten Mantel und dem weissen Rauschebart bereits auf dem Buckel. Man kennt ihn unter unterschiedlichsten Namen beinahe auf der ganzen Welt: Santiglaus, Sinterklaas, Santa Claus, Nikolaus. Braven Kindern bringt er Geschenke, unartigen die Rute.
Beginn der Tradition
Dem Nikolaus-Brauchtum liegt eine lange Tradition zugrunde. Sie formt sich aus verschiedenen Elementen, verändert sich mit der Zeit. Ausgang nimmt sie von der Figur des heiligen Nikolaus, in der zwei historische Personen verschmelzen: die Bischöfe Nikolaus von Myra (4. Jh.) und Nikolaus von Sion (6. Jh.) in der heutigen Türkei.
Laut Legende hat Sankt Nikolaus zahlreiche Wunder vollbracht: So besänftigt er einen Sturm, erweckt Tote zum Leben und bewahrt Frauen vor der Prostitution. Schon im Mittelalter wird er in Europa als Schutzpatron der Kinder verehrt.
Nikolaus wird ersetzt
Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert brachte Nikolaus die Geschenke. Doch der neue Protestantismus lehnte die Heiligenverehrung ab. Beschenkte 1535 in der Familie von Martin Luther noch Nikolaus die Kinder, sind zehn Jahre später in den Rechnungen Ausgaben für den „heiligen Christ” vermerkt. Aus ihm geht das Christkind hervor, das Nikolaus als Gabenbringer ablöst.
Im 19. Jahrhundert kehrt er in dieser Funktion zurück – nun aber in weltlicher Gestalt. Schon 1820 schreibt das Grimm’sche Wörterbuch von „Weihnachtsmann” als „geschichtslosem Wort”, das mancherorts synonym für „Christkind” stehe. August Hoffmann von Fallerslebens Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann” belegt: 1835 bringt der Weihnachtsmann die Geschenke.
Nikolaus wandert aus
Schon im Jahrhundert davor gelangt Sinterklaas mit holländischen Auswanderern nach Amerika. Fern der Heimat verliert er seine religiösen Wurzeln: Aus Sinterklaas wird Santa Claus, der kaum mehr mit dem Bischof aus Myra zu tun hat. Lange bevor Coca-Cola ihn ab 1931 für Werbekampagnen zur Weihnachtszeit einsetzt, verbreitet sich im 19. Jahrhundert das Bild vom stets fröhlichen Mann im roten Mantel. Mit grossem Bauch, Rentieren und neuem Namen kehrt er nach Europa zurück.
Heute bestehen Traditionen und moderne Bilder nebeneinander. Die Gläubigen verehren den heiligen Nikolaus, die Werbung setzt auf den Weihnachtsmann, der klingelnde Kassen verspricht. Die Vorweihnachtszeit ist ohne ihn gar nicht mehr vorstellbar.
Könnte er sehen, was aus ihm geworden ist: Bischof Nikolaus von Myra wäre sicher überrascht!
Ausstellungsort
Teddybären, Puppen, Kaufmannsläden, Puppenhäuser und Miniaturen vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute.
Bis 27.10.2024, im Haus
Die porträtierten Frauen haben durch Innovationen und Unternehmerinnengeist Spielsachen geschaffen, die heute in Museen auf der ganzen Welt zu finden sind.
Bis 31.12.2024, Basel
Museum, Basel
Bis 30.6.2024, Basel
Museum, Basel
Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst und Schnittstelle zwischen Künstlern und Kunstvermittelnden. Wechselausstellungen, Vorträge, Performances sowie Film- und Videovorführungen.
Ab 28.4.2024, Basel
Die Ausstellung zeigt im Spiel von Licht und Dunkelheit, wie wir die Nacht verbringen, wovor wir uns fürchten und was sie dennoch so faszinierend macht.
Ab 26.4.2024, Basel
Museum, Basel
Führende Institution für die Vermittlung von zeitgenössischer Architektur in der Schweiz. Die Ausstellungen des SAM richten sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an ein architekturinteressiertes Publikum.