Städtische Galerie Die Welle
Ich denke
Illustrationen von Ingrid Godon
„Wenn wir einander begegnen, erkennen wir uns am Gesicht. Aber was ist hinter dem Gesicht?” Für die belgische Künstlerin Ingrid Godon, die zu den bedeutendsten Illustratorinnen Europas gehört, ist das Porträt ein zentrales Motiv ihres Werks. Am Gesicht wird versucht, die Gefühle eines Menschen abzulesen. Was denkt er oder sie? Das Denken selbst ist ein Text, ein innerer Dialog.
Ingrid Godon öffnet mit ihren Porträts von Männern, Frauen und Kindern eine Tür für die eigene Vorstellungskraft. Die gezeigten Arbeiten entstammen den Werkkomplexen „Dantesken” und der Trilogie „Ich wünschte”, „Ich denke” und „Ich sollte”, deren Motive gefundenen historischen Fotografien entstammen. Im Rahmen der Trilogie arbeitete sie mit dem niederländischen Arzt und vielfach ausgezeichneten Lyriker Toon Tellegen zusammen. Seine Texte erzählen von den Zweifeln, den Ängsten, dem Zorn und dem Glück des menschlichen Daseins und formulieren etwas, das alle kennen, über das aber nie gesprochen wird: Den Widerstand gegen die Forderung reibungslos zu funktionieren.