Ausstellung 16.11.13 bis 18.05.14
In Rom und im römischen Kulturkreis besaßen Religion, Kult und Götter einen hohen Stellenwert. Auch die sog. orientalischen Gottheiten, deren Ursprünge – vermeintlich oder tatsächlich – im Osten des Imperiums lagen, erfuhren großen Zuspruch.
Allen voran der als „unbesiegbare Sonne“ titulierte Lichtgott Mithras, in den Augen der Römer ein Import aus Persien. Zu seinem Kult waren ausschließlich Männer zugelassen.
Außerordentlicher Beliebtheit erfreute sich daneben die ägyptische Isis, die als pantheistische Universalgottheit weit reichende Zuständigkeiten besaß und bevorzugt Frauen als Ansprechpartnerin für wichtige Lebensbereiche, z. B. Familien- und Liebesangelegenheiten, diente.
Eine breite Anhängerschaft besaß ebenfalls der Kult der aus Kleinasien stammenden Kybele/Magna Mater. Die „große Göttermutter“ wurde in der Zeit des Krieges gegen den karthagischen Feldherrn Hannibal 204 v. Chr. in der Hauptstadt eingeführt. Ihr vielfältiges Wesen umfasste die Rolle einer Schutzherrin Roms ebenso wie Aspekte einer Natur- und Muttergottheit.
Als Heimat des martialisch auftretenden und insbesondere auch von Soldaten verehrten Reichsschirmers Iuppiter Dolichenus galt die kleinasiatische Landschaft Kommagene, die als Provinz Syria dem Römischen Reich angegliedert wurde.
Doch was war das „Erfolgsrezept“ dieser sehr verschiedenen, von der Forschung als „orientalisch“ angesprochenen Kulte? Worin bestand ihre Anziehungskraft und Faszination für die Zeitgenossen? In den vieldeutigen Mythologien, welche in erzählfreudigen Bildwerken ihren Niederschlag fanden? In dem exotischen Erscheinungsbild, das manchen Heiligtümern und Priestern zu eigen war? Oder beeindruckten sie durch besondere Kultpraktiken?
Auch die Wurzeln der christlichen Religion lagen im Nahen Osten, wenngleich sich das Christentum mit seiner Lehre, seinen Glaubensinhalten und seiner Entwicklungsgeschichte fundamental von den genannten Götterkulten unterschied. Bis zum Ende des 4. Jh. gelang ihm der Aufstieg von der verfemten „Minderheitssekte“ zur alleinigen Staatsreligion des Imperium Romanum. Die Christianisierung veränderte nicht nur das Religionsleben gravierend, sondern initiierte einen Epochenwandel von weltgeschichtlicher Bedeutung.
Jüngste kultur- und religionshistorische Forschungen, basierend auf aktuellen archäologischen Erkenntnissen sowie auf der interdisziplinären Neuauswertung von Texten, Inschriften und Bilddenkmälern, sind den zahlreichen ungelösten Rätseln der sog. orientalischen Kulte auf der Spur.
Ausstellungsort
Ur- und Frühgeschichte, antike Kulturen des Mittelmeerraumes, nachchristliche Kunst, Kultur und Landesgeschichte bis zur Gegenwart.
Dependance, Karlsruhe
Ehemalige Zeitungsdruckerei. Kunsthandwerk und Design von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. Jugendstilkollektion mit Möbeln, Glas, Keramik, Metallarbeiten und Textilien aus allen Zentren und von den bedeutendsten Entwerfern des europäischen Jugendstil.
Dependance, Karlsruhe
Keramik der Karlsruher Majolika von den Anfängen bis heute.
Dependance, Staufen im Breisgau
Vollständig eingerichtete Werkstatt des Töpfermeisters Josef Maier, der hier von 1898 bis in die 1940er Jahre tätig war. Töpfertradition am Oberrhein, alltägliche Arbeitsabläufe eines Töpfers. Arbeiten des Kunstkeramikers Egon Bregge.
Dependance, Bruchsal
Entwicklung der Musikautomaten seit der kunsthandwerklichen Fertigung im 17. und 18 Jahrhundert über die Hochblüte im ausgehenden 19. Jh. bis hin zum Abgesang in der Zeit der Weltwirtschaftkrise in der 1920er Jahren. 500 Klaviere, Orchestrien, Spieluhren.
Museum, Karlsruhe
Bot. Garten, Karlsruhe
Historische Gewächshäuser mit außergewöhnlicher Architektur sowie gepflegte Grünflächen voller exotischer Büsche und Bäume. Ausstellung „Gartendokumentation” im Torbogengebäude.